


Weiterbildung: Neuen Mut nach einer misslungenen Prüfung fassen

Das Wichtigste in Kürze
- Hohe Durchfallquoten sind nichts Ungewöhnliches in der Weiterbildung.
- Eine Fehleranalyse hilft dabei, neue Motivation zu gewinnen.
Sie haben Zeit, Energie und oft auch eigenes Geld in eine Weiterbildung investiert, um Ihre Karriere voranzutreiben. Doch dann der Schock: Sie sind durch die Prüfung gefallen. Jetzt das Handtuch zu werfen, wäre jedoch der falsche Schritt. Sagen Sie sich lieber: jetzt erst recht!
Haben Sie schon einmal eine Weiterbildung nicht bestanden?
Niemand ist alleine
Der erste Schritt, um mit der Enttäuschung fertig zu werden, ist die Erkenntnis, dass es nicht nur Ihnen so geht. Vermutlich gibt es sogar andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ebenfalls durchgefallen sind. Tauschen Sie sich aus und trösten Sie einander. Sie kennen das alte Sprichwort: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Machen Sie sich klar, dass Durchfallen etwas ganz Normales ist. Erst im Jahr 2023 schreckten die neuen Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BFS) zur Durchfallquote bei Berufsstartern, das Land auf. Insgesamt fielen 6600 junge Menschen durch die Lehrabschlussprüfung.

Dies waren über neun Prozent, somit fiel fast jeder Zehnte durch. Besonders hoch war die Durchfallquote im kaufmännischen Bereich: Bei der Prüfung zum Kaufmann oder zur Kauffrau EFZ fielen 17,4 Prozent durch.
Im Hochschulbereich sieht es übrigens kaum besser aus. Die Hochschule St. Gallen gab an, dass 40 Prozent der Studierenden die Prüfung am Ende des ersten Jahres nicht bestehen oder das Studium gleich abbrechen.
Fehler analysieren und daraus lernen
Gönnen Sie sich nach der Enttäuschung erst einmal einige Tage Zeit, um den Schock zu verarbeiten. Vermeiden Sie überstürzte Handlungen. Versuchen Sie anschliessend, das Scheitern zu analysieren. Die Lehrkräfte können Ihnen am besten erklären, was falsch gelaufen ist und Ihnen Ihre Schwächen aufzeigen.

Überlegen Sie auch, welche anderen Fehler Sie möglicherweise gemacht haben. Haben Sie die Weiterbildung vielleicht auf die leichte Schulter genommen und kaum für die Prüfung gelernt? Sind Sie aus Zeitmangel nicht zum Lernen gekommen? Oder waren Sie durch eine private Krise abgelenkt?
In all diesen Fällen können Sie sich vornehmen, es bei der Wiederholungsprüfung besser zu machen. Sie sind dann nicht mehr durch private Probleme abgelenkt und können bewusst mehr Zeit zum Lernen einplanen. Hat Ihre Lehrkraft Sie auf eine Schwäche hingewiesen, zum Beispiel, dass Ihnen viele Fehler beim Rechnen unterlaufen sind? Dann konzentrieren Sie sich darauf, diese Schwäche zu verbessern.
Hilfe für die Weiterbildung holen
Wenn Sie das Gefühl haben, es nicht alleine zu schaffen, holen Sie sich Hilfe. Vielleicht haben Sie bei der Weiterbildung jemanden kennengelernt, der die Prüfung auf Anhieb bestanden hat. Er oder sie kann Ihnen möglicherweise Nachhilfe in den Themen geben, die Ihnen schwerfallen. Ansonsten finden Sie online zahlreiche Angebote für Nachhilfe mit fähigen Tutorinnen und Tutoren.

Betrachten Sie die erneute Prüfung als eine Challenge. Sie wollen sich dieser Herausforderung stellen und nicht vor ihr weglaufen. Denken Sie positiv und sagen Sie sich, dass es beim zweiten Mal einfacher sein wird. Sie wissen jetzt, was ungefähr auf Sie zukommt.
Aber Vorsicht: Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck. Dadurch werden Sie nur angespannt und nervös. Erstellen Sie stattdessen lieber einen Plan B für den Fall, dass es wieder nicht klappt. Sie werden sehen: Das Leben geht so oder so weiter und hält noch viele spannende Dinge für Sie bereit.