Vorsorge Oberland: Im Eigenheim bleiben oder umziehen?

Das Wichtigste in Kürze
- Viele ältere Menschen möchten die vertraute Umgebung nicht mehr verlassen.
- Der Umzug in eine kleine, barrierefreie Wohnung ist körperlich aber entlastend.
Bei der Frage umziehen oder bleiben spielen viele Dinge mit. Wer früh ein eigenes Haus gebaut und darin gelebt hat, der will die vertraute Umgebung oft nicht mehr aufgeben. Schliesslich hängen auch viele Erinnerungen daran. Doch praxistauglich ist diese Nostalgie oft nicht.
Die Gesundheit als Argument und Vorsorge für einen Umzug
Mit zunehmendem Alter fallen das tägliche Treppensteigen und die Pflege des Gartens immer schwerer. Bei Häusern in ländlichen Gegenden kommen lange Wege für Erledigungen und Arztbesuche hinzu.

Wenn der Körper nicht mehr so richtig mitspielt, kann eine kleine ebenerdige Wohnung eine enorme Erleichterung sein. Vor allem, wenn der Umzug in eine grössere Stadt erfolgt, in der die Wege kürzer sind.
Viele Senioren ziehen auch näher zu ihren Kindern, um näher bei ihnen und den Enkelkindern zu sein. Im Notfall können sie so schnell um Hilfe rufen.
Vorsorge: Die vertraute Umgebung als Argument gegen einen Umzug
«Einen alten Baum verpflanzt man nicht», lautet ein gängiges Sprichwort. Nicht nur am eigenen Heim hängen viele Erinnerungen.
Oft leben die einzigen alten Freunde im gleichen Dorf und alle Wege sind vertraut. Viele Menschen möchten sich dann nicht noch einmal ganz neu orientieren müssen.

Ausserdem bleibt häufig erst nach Erreichen der Pensionierung Zeit für lange aufgeschobene Dinge: Einen Teich im Garten anlegen, eigenes Gemüse züchten oder den Keller ausbauen. Nicht zuletzt soll das über viele Jahre gepflegte Eigenheim als Vorsorge auch einmal vererbt werden.
In der eigenen Immobilie im Alter wohnen, oder lieber im Altersheim?
Altersruhesitz früh planen mit der richtigen Vorsorge
Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahre 2017 wollen rund 37 Prozent im Alter eine Immobilie kaufen oder mieten. Es gilt daher, schon in jungen Jahren zu planen, wo im Alter gewohnt werden soll.
Ob es sich lohnt, im Eigenheim zu bleiben, hängt auch von anderen Faktoren ab. Ein Haus, das im jungen Alter für die Familie gebaut wurde, ist meist nicht altersgerecht. Umbauten sind teuer. Hier kann es daher besser sein, das Haus zu verkaufen und in eine altersgerechte Wohnung umzuziehen.

Besser dran sind Menschen, die erst im mittleren Alter bei entsprechendem Einkommen ein Haus als Altersruhesitz kaufen. Dieses muss nicht sofort barrierefrei gestaltet sein, sollte sich aber leicht umbauen lassen. Dann ist es kein Problem, wenn irgendwann ein Rollator oder sogar ein Rollstuhl erforderlich ist.
Vielfach ist Barrierefreiheit heute ohnehin schon eingeplant: So gibt es immer mehr ebenerdige Duschen für das moderne, stilvolle Bad. So muss kein hoher Rand überwunden werden.
Klima und Umgebung bedenken
Ein letzter Aspekt ist der aktuelle Wohnort. So mancher träumt davon, aus der zu eng gewordenen Stadt aufs Land zu ziehen. Der andere wiederum will aus dem zu ruhigen Dorf in die Grossstadt mit ihren vielen Unterhaltungsmöglichkeiten.
Langgehegte Träume lassen sich mit einem Umzug im Rentenalter doch noch einmal erfüllen.

Auch ein mildes Klima mit viel Sonne steht hoch im Kurs: Das Tessin ist nicht umsonst Ziel Nummer eins, wenn Schweizer nach der Pensionierung einen Umzug planen.