Immobilienbesitz ist für viele Menschen ein wichtiger Baustein bei der Vorsorge. Doch nicht immer lohnt es sich, daran festzuhalten. Wir klären auf.
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Das Eigenheim dient im Alter oft als Vorsorgeobjekt. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Hälfte der Schweizer Seniorinnen und Senioren lebt im Eigentum.
  • Einkünfte aus Vermietung oder Verkauf sind vor allem für die Pflege interessant.
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Die Schweiz gilt als Land der Mieterinnen und Mieter. Trotzdem besitzt über die Hälfte der Rentnerinnen und Rentner laut Bundesamt für Statistik ein Eigenheim.

Erst im höheren Alter ab 85 Jahren sinkt die Quote. Da die Treppen im Eigenheim für hochbetagte Menschen dann nur noch schwer zu bewältigen sind. Sie geben ihr Haus auf und ziehen je nach Grad der Selbstständigkeit in eine kleinere Wohnung oder in ein Heim.

Besitzen Sie ein Eigenheim?

Die Rolle der Immobilie bei der Vorsorge

Ein Eigenheim ist einer der wichtigsten Bausteine der Altersvorsorge in der Schweiz. Laut einer Umfrage nutzen etwa ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer Geld aus der Pensionskasse (2. Säule) für den Immobilienerwerb. Weitere 20 Prozent entscheiden sich für einen Vorbezug aus der Säule 3a, um Wohneigentum zu finanzieren.

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Das eigene Eigenheim kann später ein wichtiger Baustein sein, um gut vorgesorgt zu haben. - Depositphotos

Es gibt viele gute Gründe für den Eigenheimerwerb: Die Mietzahlungen fallen weg, ebenso die Sorge, die Mietwohnung zu verlieren, wenn die Zahlungen nicht mehr geleistet werden können. Das eigene Heim lässt sich nach den eigenen Wünschen gestalten und viele Menschen entdecken Hobbys wie das Gärtnern für sich.

Doch nicht immer ist es möglich, im eigenen Haus alt zu werden. Wenn Sie mit Immobilien als Teil Ihrer Vorsorge planen, sollten Sie stets einen Plan B haben. Was ist, wenn Sie das Haus nicht mehr bewohnen können oder wollen?

Einnahmen aus Verkauf oder Vermietung

Sind Sie bei einigen Dingen auf Hilfe angewiesen oder fühlen Sie sich in Ihrem Haus einsam? Dann ist der Umzug in eine Anlage für betreutes Wohnen eine gute Option. Hier bleibt ein grosser Teil der Selbstständigkeit erhalten, doch bei Bedarf ist schnell Hilfe zur Stelle. Wenn Sie hingegen stark auf Hilfe angewiesen sind, sind Sie in einem Pflegeheim mit umfangreicher Betreuung besser aufgehoben.

Wohnung
Fühlen Sie sich in der grossen Wohnung einsam, können Sie diese auch vermieten. - Depositphotos

In beiden Fällen müssen Sie mit höheren monatlichen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Betreuung rechnen. Ihre eigenen Immobilien können hierbei eine wichtige Rolle spielen: Wenn Sie diese vermieten, können Sie die monatlichen Mieteinnahmen zur Finanzierung Ihrer Wohnsituation nutzen. Allerdings tragen Sie weiterhin die Verantwortung für das vermietete Objekt.

Geld aus Hausverkauf sinnvoll anlegen

Wenn Sie nicht aus sentimentalen Gründen am geliebten Haus festhalten möchten, können Sie es auch verkaufen. Dann brauchen Sie sich nicht mehr darum kümmern. Die Einnahmen aus dem Verkauf lassen sich dann wieder in neue Produkte zur Vorsorge anlegen. Diese Finanzprodukte erwirtschaften auf lange Sicht Zinsen für Sie, die Ihr Vermögen weiter wachsen lassen.

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Wird die eigene Immobilie verkauft, sollten Sie das Geld gut anlegen. - Depositphotos

Einen kleinen Nachteil hat der Verkauf jedoch: Sie erhalten eine einmalige Summe, von der Sie dann über Jahre zehren müssen. Wenn Sie sehr lange leben, kann es sein, dass die Summe nicht zur Deckung der Betreuungskosten reicht. Mieteinnahmen laufen dagegen weiter – solange, wie Sie das Objekt vermieten.

Immobilien: Haus behalten und sanieren

Möchten Sie das geliebte Haus, in dem Sie viele Jahre verbracht haben, nicht aufgeben? Dann können Sie das Geld aus der Vorsorge für barrierefreie Umbauten nutzen. Bauen Sie einen Treppenlift ein, damit die Treppe nicht irgendwann zum unüberwindbaren Hindernis wird und gestalten Sie Ihr Badezimmer um.

Haus
Vorsorge: Wenn Sie das Haus behalten möchten, ist eine Sanierung empfehlenswert. - Depositphotos

Hier ist beispielsweise eine ebenerdige Dusche wichtig, damit der Rand der Duschwanne nicht zur Stolperfalle wird. Auch Haltegriffe an den Toiletten sind sinnvoll, da sie das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Lassen Sie sich umfassend beraten, damit Ihr Haus auch im hohen Alter weiter Ihr geliebtes Zuhause bleiben kann.

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