Digitale Kompetenzen schienen bisher das A & O der Schlüsselkompetenzen auf dem Arbeitsmarkt. Spannend wird's nun, wenn man wieder zum Menschen blickt.
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Digitale Kompetenzen und solche, die nicht digitalisierbar sind: Auch für die Schweiz das Top-Duo der Zukunft in der Arbeitswelt. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Digitale Kompetenzen hat, wer mit Technologien umzugehen weiss.
  • Nicht digitalisierbare Kompetenzen hat, wer sich darauf einlässt, Mensch zu sein.
  • Wer beides hat, steht immer besser da in der Arbeitswelt.
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Ein Lehrer-Workshop irgendwo in der Schweiz. Weiterbildungsinhalt? Unter anderen das «Fördern nicht digitaler Kompetenzen». Die wir nicht im Workshop waren, fragen: Was hat es damit auf sich?

Nicht digitalisierbare Kompetenzen beziehen sich auf Fähigkeiten und Qualitäten, die nicht einfach durch digitale Technologien ersetzt oder reproduziert werden können. Sie sind sozusagen ganz einfach «menschlich».

Anders gesagt: Wer als Mensch sich wie der bestmögliche Mensch verhält, der legt ziemlich viele, ziemlich gute «nicht digitalisierbare» Kompetenzen an den Tag.

Um was geht's genau?

Wenn Menschsein zur Kernkompetenz wird

Der Begriff «nicht digitalisierbare Kompetenz» ist relativ neu und wurde in den letzten Jahren verstärkt im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem technologischen Wandel verwendet.

Er bezeichnet (oft angeborene) menschliche Fähigkeiten, die schwer bis nicht zu digitalisieren oder zu automatisieren sind – jedenfalls geht man vom aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand der KI aus.

Menschen Gruppe Psychologie Verzweiflung
Verzweifeln, trösten, Hoffnung fassen, Mut: All das kann die KI nicht. Hier aber liegt der Schlüssel zu grossen Projekten – auch mit KI. - Depositphotos

Denn bisher kann ein Computer nichts absolut Neues machen. Auch seine eigene Existenz philosophisch infrage stellen kann die KI nicht, sie hat weder die Gabe zur Selbstreflexion noch Selbstbewusstsein.

«Menschliche» Fähigkeiten heisst dann, genauer gesagt: «zwischenmenschliche Fähigkeiten».

Den Schweizern in die Wiege gelegt

Das können beispielsweise Empathie und Kreativität sein, emotionale Intelligenz, kritisches Denken, Kollaborations-, Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten.

Auch kulturelle Sensibilität gehört dazu. Man könnte also fast vermuten, die sei allen Schweizern bereits in die Wiege gelegt!

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) kennt diese Kombination übrigens unter dem Namen «4K»-Modell, das sie im Jahr 2016 zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit präsentierte, im Rahmen des Berichts «Skills for a Digital World».

Menschlich unterwegs im digitalen Raum

Digitale Kompetenzen hat, wer effektiv mit digitalen Technologien umzugehen weiss. Wer Ahnung hat von Computersystemen, im Web nach Informationen suchen kann, wer ein Tool handhaben kann und Online-Inhalte nicht fraglos schluckt, der kann sich dieser Kompetenzen rühmen.

Design Mode PC Frauenhände
Mode muss man immer noch fühlen können. Kreative aber können ihre Ideen dank KI manchmal schneller einfach sehen. - Depositphotos

«Nicht digitalisierbare Kompetenzen» hingegen, siehe oben, beziehen sich auf Fähigkeiten, die nicht durch digitale Technologien ersetzt werden können oder die über den rein technologischen Bereich hinausgehen.

Anders gesagt: Nicht-digitale Kompetenzen sind echte Schlüsselfähigkeiten, um kompetent in der digitalen Welt unterwegs zu sein.

Hat Ihr Unternehmen demnächst ein Seminar zum Thema: Vielleicht schnuppern Sie einfach mal vorbei – persönlich?!

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