Gamify the Look: So kleidet sich die Gen Z

Das Wichtigste in Kürze
- Gen Z löst sich von althergebrachten Etiketten und auch neueren Konventionen.
- Beispiel Mode: Genderneutrale Pieces und androgyne Looks dominieren.
- Fast Fashion und Second-Hand im gleichen Kleiderschrank sind nicht per se ein Widerspruch.
Auf dem Weg zur Arbeit im ÖV: Die Tür öffnet sich, und ein junger Mensch betritt den Wagen. Sie müssen zweimal hinsehen: Ist das nun – ja, welche Gender-Kategorie passt nun auf dieses menschliche Wesen?
Die einfachste Antwort: Gen Z. Die scharfe Gender-Frage wird endlich abgelöst von einem fliessenden «Alles ist möglich». Gen Z will keine Etiketten mehr, es sei denn, man könnte die Tendenzen androgyn und unisex doch wieder als solche bezeichnen.
Gender-neutrale Pieces sind genau so in wie das bewusste Spielen mit Kleidungsstücken einer bestimmten Kategorie – und nicht unbedingt der, die andere einem zuschreiben.
Gleiches gilt für den Einsatz von Farben. Neon-Orange passt nicht zu pastelligem Lila? Klassische Konventionen lässt die Gen Z gern zugunsten eigener Originalität zurück. Das Plus: ein Like mehr in Social Media dazugewonnen.
Social Media und Social Commitment – (k)ein Widerspruch
Überhaupt Social Media: Gen Z ist Kind ihrer Zeit, und Zeit darin ein Gut, das so schnell kommt, wie es geht. Stichwort Fast Fashion. Per jedem Klick ein neuer Tiktok-Trend – ein interessantes Phänomen, widerspricht es doch, zumindest auf den ersten Blick, dem ausgeprägten Umweltbewusstsein und dem Trend zum nachhaltigen Leben der Gen Z.
Beispiel Second-Hand. Ist der Kauf gebrauchter Kleidung auf ganz offensichtlich nachhaltiger als der stete Einkauf neuer Klamotten pro Saison und hier ein deutliches Branchenwachstum zu vermerken, kann auch hier ein «viel» schnell «mehr als nötig» werden.
Doch auch der Fast-Fashion-Bereich rechnet weiterhin mit Verkaufswachstum, so das Portal Statista. Und wer hier einkauft, beobachten Experten, ist vor allem – ja, genau: Gen Z. Entscheidende Argumente für den Kauf: Preis-Leistungs-Verhältnis und Marketing auf Social Media.
Gaming auch in Gen-Z-Fashion
Auch wenn die Gen-Z mit gravierenden Herausforderungen in der Zukunft konfrontiert ist, Stichwort Klimawandel, so haben sie trotzdem einen Hang zum Spielen. Und das nicht nur vor dem PC.

Die Gen-Z jongliert spielerisch mit scheinbaren Gegensätzen. Fast-Fashion-Trends von TikTok befeuert, kombiniert mit einem Nachhaltigkeitsgedanken. Es zählt: ausprobieren. Das Fast-Fashion-Piece wird dann zum Beispiel nicht mit einem anderen Billig-Teil kombiniert, sondern mit der Häkelweste aus Grossmutters Kleiderschrank.
Die Suche hat gerade erst angefangen: Welches Piece ist wirklich umweltfreundlich? Wo kann man sich auch mal etwas einfach zum Spass gönnen, ohne an die Konsequenzen denken zu müssen? Und wie geht's uns trotzdem gut in all diesen Widersprüchlichkeiten?
Ausprobieren, sehen, was passt, stimmig ist, wo sich eine neue Harmonie ergibt. Auch diese Suche ist Gen Z.