Freizeit: Darum eignet sich die Schweiz perfekt für kurze Ausflüge

Kaum zeigt sich im Frühling die Sonne, zieht es die Menschen in ihrer Freizeit in die Natur hinaus. Laut der offiziellen Statistik des Bundesamts für Statistik (BfS) unternehmen erwachsene Schweizerinnen und Schweizer 9,4 Tagesreisen pro Jahr. Das beliebteste Ziel: Das eigene Land.

Als Tagesausflug werden Reisen definiert, die mindestens drei Stunden dauern, aber höchstens einen Tag (ohne Übernachtung). Im Jahr 2023 unternahm die Bevölkerung insgesamt 71'167 Tagesreisen innerhalb der Schweiz.

Die gefragtesten Ziele sind die Berge: Sie laden im Sommer zum Wandern ein und im Winter zum Skilaufen – zwei der beliebtesten Sportarten der Schweiz.

Neben den grossen Destinationen wie dem Matterhorn und dem Jungfraujoch gibt es bei Tagesausflügen auch viele Geheimtipps zu entdecken. Leichter Nervenkitzel verspricht zum Beispiel die Selunbahn, die im Kanton St. Gallen von Starkenbach zum Wildenmannlisloch hinaufführt. Dabei handelt es sich um eine herrlich altmodische Kastenbahn.

Wer mag, verbindet sie mit einer Wanderung auf dem Toggenburger Höhenweg oder besucht eine der Toggenburger Genusswelten. Wie wäre es mit einer Führung durch eine Käserei mit anschliessender Degustation? Wer beides verbinden will, folgt dem Toggenburger Food Trail über sieben Kilometer mit fünf Genussstationen.

Die Schweizer Gletscher befinden sich auf dem Rückzug. Wer sie noch erleben will, sollte die Freizeit für einen Tagesausflug zu den verbliebenen Gletschern nutzen. Ein besonderes Naturschauspiel bietet der Rhonegletscher am Furkapass im Wallis. Hier entspringt die Rhone, die durch die Alpen nach Südfrankreich fliesst und bei Marseille ins Mittelmeer mündet.

Ein Naturlehrpfad führt in die Entwicklung des Gletschers ein und zeigt sein langsames Verschwinden. Entlang der Furkastrasse bieten sich viele szenische Fotostopps an.

Ein Muss ist der Besuch der Eisgrotte am viel fotografierten Hotel Belvedere. Ein Spaziergang im Inneren des Gletschers ist dort noch erlaubt. Tipp für alle, die nicht so gerne wandern: Eine Fahrt mit der nostalgischen Furka-Dampfeisenbahn.

Das sonnige Tessin wird besonders gerne von Tagesausflüglern genutzt, die ihre Freizeit an den Seen verbringen wollen. Vor allem rund um den Lago Maggiore herrscht bei gutem Wetter Hochbetrieb. Fast noch ein Geheimtipp ist dagegen Bellinzona am Ticino (Tessin), die zweitgrösste Stadt des Kantons.

Einst kam Bellinzona als Tor zu den wichtigsten Bergpässen wie dem St. Bernard- und dem St. Gotthard-Pass eine grosse strategische Bedeutung zu.

Davon zeugen heute noch die mächtigen Burgen, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören: Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro. Sie lassen sich zusammen mit der Stadtmauer und der Murata (Wehrmauer) gut bei einem Tagesausflug erkunden.

Als Suonen (Bisse auf Französisch) werden die alten Bewässerungskanäle im Wallis bezeichnet. Sie transportieren das Wasser aus den Bergen zu den Äckern und Weiden in die Täler. Viele sind sogar heute noch in Betrieb. Und während einige wirklich nur für Schwindelfreie zu empfehlen sind, bieten andere tolle Wanderabenteuer für die ganze Familie.

Einen grandiosen Panoramablick auf die Berge bietet die Bisse du Levron. Sie ist am besten von La Chaux aus zu erreichen. Die Bisse de Torrent Neuf wiederum verspricht Nervenkitzel auf schwankenden Hängebrücken. Empfehlenswert für heisse Tage ist der Weg entlang der Grand Bisse de Vex, der weitgehend durch schattige Wälder führt.

Ein Tipp: Die Kinder können eine Gummiente mitnehmen oder ein Papierboot falten und es abschnittsweise auf der Suone schwimmen lassen. Aber bitte am Ende der Wanderung wieder mitnehmen und nicht zurücklassen, wenn die Ente irgendwie strandet!