Ferien im Juni: Wo es nicht zu heiss und überfüllt ist

Die Nacht vom 20. auf den 21. Juni ist die Nacht der Sommersonnenwende: In der nördlichen Hemisphäre ist dies der längste Tag des Jahres. Dies macht den Juni zu einem idealen Monat für aktive Ferien im hohen Norden.

Ab dem 66. Breitengrad, dem sogenannten Polarkreis, geht die Sonne um diese Zeit nicht mehr unter. In Europa ist dies im nördlichen Schweden, Norwegen und Finnland der Fall, sowie ganz im Norden von Island.

Dies lockt vor allem Abenteurer an, die bei Wanderungen und anderen Aktivitäten nicht mehr von der Dunkelheit überrascht werden können. Wunderschön ist dann auch eine Kanutour durch die Fjorde. Vor allem dann, wenn die tief stehende Sonne um Mitternacht Himmel und Wasser golden färbt.

Wer mag, kann dann auch bei den skandinavischen Nachbarn die Mittsommernacht feiern. Vor allem in Schweden ist der Juni ein echter Feiermonat:

Am 6. Juni ist Nationalfeiertag, am 21. Juni dann Midsommardagen. Und am 24. Juni schliesslich Johannis. Zur Mittsommerfeier werden feierlich geschmückte Bäume aufgestellt.

Die Übersetzung der «majstång» als Maibaum ist jedoch falsch. Zwar heisst der Mai tatsächlich Maj auf Schwedisch. Doch das Wort leitet sich vom Verb «maja» ab, das «mit Blumen schmücken» bedeutet.

Überfüllung muss in der weitläufigen Natur übrigens niemand befürchten. Schweden zählt laut «Statista»-Statistik jährlich 7,3 Millionen ausländische Gäste. Zum Vergleich: in Spanien sind es laut spanischem Statistikamt über 85 Millionen.

Skandinavien lockt bei Temperaturen um 15 bis 20 Grad vor allem Naturfreunde und Aktivurlauber in die Natur. Ein Sprung in die Nord- oder Ostsee ist nur abgehärteten Menschen zu empfehlen. Badewetter herrscht dagegen schon in den meisten Regionen des Mittelmeers.

Ein Ziel, das in den letzten Jahren zunehmend über Overtourism stöhnte, ist das für seine malerische Küste gerühmte Kroatien. Auch hier lässt es sich im Juni noch angenehm ruhigen Urlaub an Zielen wie der Makarska Riviera verbringen. Entspannte Tage am Strand lassen sich gut mit Ausflügen ins malerische Binnenland verbinden, zum Beispiel zu den berühmten Plitvicer Seen.

Einzige Ausnahme sind Touristenhochburgen wie Dubrovnik, in denen täglich wieder riesige Kreuzfahrtschiffe anlegen. Auch in Partyhochburgen wie Porec und auf der Insel Pag geht es hoch her: Im Juni reisen viele junge Leute an, die in ihren Heimatländern den Schulabschluss geschafft haben.

Noch wärmer ist es im Juni in Nordafrika, ohne jedoch erdrückend heiss zu sein wie später im Sommer. Ein besonders reizvolles Ziel für alle, die gerne andere Kulturen erkunden, ist das vielseitige Marokko: Am langen Badestrand von Agadir lässt es sich herrlich in der Sonne liegen, während eine erfrischende Brise vom Atlantik kühlt. Diese Brise hat die marokkanische Küste ausserdem zu einem beliebten Hotspot für Surfer gemacht.

Angenehm kühl ist es auch in den Höhenlagen des Atlas-Gebirges, die zu langen Wanderungen einladen. Hier warten ausserdem zahlreiche charmante Berberdörfer mit ihren berühmten Kasbahs aus Lehm inmitten einer faszinierenden Landschaft. Zum Abschluss wartet die berühmte Stadt Marrakesch mit ihren lebhaften Souks und eleganten Palästen.