Nahrungsergänzungsmittel helfen viel weniger als angenommen

Das Wichtigste in Kürze
- Nahrungsergänzungsmittel ersetzen Inhaltsstoffe aus echtem Essen nur bedingt.
- Dies fanden Forscher der Tufts University heraus.
Nahrungsergänzungsmittel füllen heute die Regale von Apotheken und Drogerien. Die Pillen sollen uns gesünder machen und unser Leben verlängern. Doch tun sie das wirklich? Wissenschaftler der Tufts University in Massachusetts widmeten sich dieser Frage in ihrer kürzlich veröffentlichten Studie.
27'000 erwachsene Amerikaner führten über mehrere Jahre regelmässig Ernährungstagebücher. Im Studienzeitraum verstarben 3'613 Studienteilnehmer. Die Forscher untersuchten Todeszeitpunkt und Ursache und glichen sie mit den Tagebüchern ab.
Die Studie zeigte ein überraschendes Resultat: Die Vitamine A und K, sowie Magnesium, Zink und Calcium verlängern unser Leben. Aber nur, wenn sie nicht in Pillenform eingenommen werden. Studienteilnehmer, welche diese Inhaltsstoffe über natürliche Lebensmittel aufnahmen, hatten eine wesentlich höhere Lebenserwartung.
Die Fälle von Krebs und Herzkrankheiten häuften sich bei Nahrungsergänzungsmittel Konsumenten deutlich mehr. Die Forscher empfehlen darum in ihrem Fazit, wenn immer möglich auf Ergänzungs-Pillen zu verzichten.
Eine Tagesdosis an Vitamin A hat es schon in einer mittelgrossen Karotte. Andere gute Lieferanten sind Brokkoli, Spinat oder Paprika. Vitamin K steckt vor allem in Sauerkraut, Kohl oder grünem Gemüse.
Den täglichen Bedarf an Magnesium decken wir mit einer halben Portion Haferflocken, zwei Scheiben Vollkornbrot oder ein paar Mandeln. Zink gibt es in Milchprodukten, Eiern oder Fisch. Vegetarier greifen stattdessen zu Kürbiskernen oder Linsen.