

Gesundheit Aargau: So beugen Sie Zeckenbisse im Sommer vor

Das Wichtigste in Kürze
- Die SUVA registriert jedes Jahr rund 15'000 Zeckenbisse.
- Aufgrund des Klimawandels sind Zecken mittlerweile auch in Höhenlagen heimisch.
Zeckenbisse sind zunächst einmal eine unangenehme Erfahrung. Dazu können die Krabbeltiere gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen. Es ist also sinnvoll, sich möglichst ganz vor Zeckenbissen zu schützen – doch dies ist nicht immer einfach.
Wurden Sie schon einmal von einer Zecke gebissen?
Zeckengefahr steigt durch den Klimawandel
Die SUVA ist der grösste Unfallversicherer der Schweiz. Sie registriert seit 2016 eine ständige Zunahme an Zeckenbissen im Land. Lag die jährlich registrierte Zahl bis 2019 noch im Schnitt bei 13'000, stieg sie zwischen 2020 und 2024 auf 15'000.
Da es sich hierbei nur um die offiziell an die Unfallversicherung gemeldeten Zahlen handelt, dürfte die Dunkelziffer weit höher sein. Die meisten Menschen gehen nicht mit einem Zeckenbiss zum Arzt.

Schuld am Anstieg der Zeckenbisse ist der Klimawandel: Aufgrund der zunehmend milden Winter finden Zecken immer bessere Bedingungen in der Schweiz. Waren sie früher nur im Tal anzutreffen, sind sie mittlerweile in Höhenlagen bis zu 2000 Metern heimisch. Dazu erwachen sie früher aus dem Winterschlaf und bleiben länger aktiv.
Gesundheit Aargau: Zecken gefährden die Gesundheit im Aargau
Nach den offiziellen Daten des Zeckenstichmodells ist der gesamte Kanton Aargau ein Zeckenrisikogebiet. Während die genaue Zahl der Zeckenbisse unbekannt ist, steigt die Zahl der Erkrankungen an FSME und Borreliose. Die Inzidenz liegt bei FSME bei 1,6 pro 100'000 Einwohnern und bei Lyme-Borreliose bei 131 pro 100'000 Einwohnern.

FSME steht kurz für Frühsommer-Meningo-Enzephalitis und führt im schlimmsten Fall zu schweren neurologischen Erkrankungen. Die Infektion mit diesem Virus kann aber auch symptomlos verlaufen. Wenn Sie sich häufig und gerne in der Natur aufhalten, sollten Sie sich mit einer Impfung schützen.
Lyme-Borreliose wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Für diese Erkrankung gibt es bislang noch keinen Impfschutz. Typisches Symptom für die Erkrankung ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). In schweren Fällen kann es zu Nervenschmerzen kommen, die das Gehirn betreffen.
Effektiver Schutz vor Zecken
Da der gesamte Kanton Aargau als Risikogebiet gilt, sollten Sie bei Ausflügen in die Natur entsprechende Schutzmassnahmen ergreifen. Besonders wichtig ist körperbedeckende Kleidung, da Zecken nur die nackte Haut anfallen können. Tragen Sie leichte, aber lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln.

Halten Sie sich an Wanderwege und streifen Sie nicht durch hohes Gras und das Unterholz der Wälder. Hier sitzen Zecken bevorzugt auf Grashalmen und Ästen, um sich auf ihre Opfer fallen zu lassen. Mittlerweile gibt es auch verschiedene Schutzsprays (Repellentien), die Zecken fernhalten sollen.
Ebenfalls wichtig ist eine gründliche Kontrolle nackter Hautpartien nach der Wanderung. Prüfen Sie vor allem Sommersprossen, Muttermale und andere Flecken. Oft lässt sich eine festsitzende Zecke kaum von einem Leberfleck unterscheiden.
Der Umgang mit Zecken
Haben Sie eine Zecke auf der Haut entdeckt, dürfen Sie sie auf keinen Fall schreckhaft wegwischen. Dabei bleibt der Kopf des Tiers in der Haut stecken. Verwenden Sie eine Pinzette oder am besten eine echte Zeckenzange und umschliessen Sie den Kopf von beiden Seiten. Dann ziehen Sie die Zecke vorsichtig samt Kopf aus der Haut und desinfizieren Sie die Stichstelle.

Es wird empfohlen, die Zecke in einem kleinen Behälter aufzubewahren. Bemerken Sie in den kommenden Tagen Symptome, die auf Borreliose oder FSME hinweisen, gehen Sie zum Arzt. Nehmen Sie die Zecke dann mit, denn so kann geprüft werden, ob die Infektion von ihr ausgeht.