Frauengesundheit: Was sind die Risikofaktoren für Osteoporose?

Das Wichtigste in Kürze
- Fast ein Viertel der Frauen ab 75 Jahren leidet unter Osteoporose.
- Hormonelle Veränderungen gelten als hoher Risikofaktor.
Als Osteoporose wird eine meist altersbedingte Erkrankung der Knochen bezeichnet. Dabei nimmt die Dichte der Knochen ab, sie werden also porös. Die entstehenden Hohlräume führen dazu, dass der Knochen brüchiger wird und das Risiko für Frakturen enorm steigt.
Leiden Sie an Osteoporose?
Zusammenhang von Osteoporose und Frauengesundheit
Für die Frauengesundheit ist Osteoporose ein grosses Thema: Laut offizieller Statistiken des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) sind Frauen in der Schweiz weit häufiger vom sogenannten Knochenschwund betroffen als Männer.
Ganz allgemein leiden sieben Prozent der Frauen, aber nur 1,1 Prozent der Männer unter Osteoporose. Bei den Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren sind es 24,6 Prozent der Frauen und 5,0 Prozent der Männer.

Die Folgen sind bedeutsam: So steigt das Risiko für Knochenbrüche aufgrund scheinbar harmloser Stürze stark an. Besonders häufig kommt es zu Wirbel-, Hüftgelenk- und Oberschenkelhalsbrüchen. Der altersbedingte Abbau der Knochenmasse ist unvermeidlich. Es gibt jedoch viele Faktoren, die ihn begünstigen.
Frauengesundheit: Die Menopause und andere Risikofaktoren
Der Hauptgrund, warum Frauen weit häufiger von Osteoporose betroffen sind, ist die Menopause. In den Wechseljahren produziert der weibliche Körper immer weniger Östrogen, das die Knochengesundheit unterstützt. Fällt nun das Östrogen weg, beschleunigt dies den Knochenabbau und damit die Entwicklung der Osteoporose.

Allerdings ist die Menopause alleine meist nicht der entscheidende Faktor. Sie verstärkt jedoch andere Faktoren, zum Beispiel eine genetische Veranlagung. Auch der Lebensstil kann den Knochenabbau beschleunigen. Risikofaktoren sind unter anderem Untergewicht, Bewegungsmangel, chronische Darmerkrankungen und eine Unterversorgung mit Vitamin D.
Früherkennung ist wichtig
Die Osteoporose entwickelt sich oft so schleichend, dass sie nicht wahrgenommen wird. Frühe Anzeichen sind Rückenschmerzen und überraschende Knochenbrüche bei nur geringer Einwirkung (zum Beispiel nach einem Sturz). Manche Frauen bemerken auch, dass sich ihre Körpergrösse um einige Zentimeter reduziert.
Dies hat nichts mit dem normalen Schrumpfen eines Menschen zu tun, weil die Bandscheiben allmählich dünner werden. Ursächlich sind eher Verkrümmungen der Wirbelsäule. Diese entstehen durch eine zu häufige gebückte Sitzhaltung – vor dem Computer oder über dem Smartphone.

Eine Früherkennung ist jedoch wichtig, um vorbeugende Massnahmen für den Erhalt der Frauengesundheit zu treffen. Empfehlenswert dafür ist eine Knochendichtemessung mittels Ultraschall oder DXA (Doppel-Energie-Röntigen-Absorptiometrie).
Dabei wird die Knochenmineraldichte mit Röntgenstrahlung gemessen. Bei einem T-Score von -1 bis -2,4 ist von Osteopenie (Knochenarmut) die Rede, ab -2,5 und darunter von Osteoporose.
Osteoporose vorbeugen mit Nährstoffen
Der Mineralstoff Kalzium spielt eine grosse Rolle für die Knochengesundheit. Viele ältere Menschen leiden jedoch unter Kalziummangel.
Einer Auswertung der Burgerstein Foundation zufolge erreicht die Hälfte der Bevölkerung die empfohlene tägliche Zufuhr nicht. Besonders häufig sind Menschen betroffen, die einer veganen Ernährung folgen, da Kalzium vor allem in Milch und Milchprodukten steckt.

Noch schlechter ist es um die ausreichende Zufuhr mit Vitamin D bestellt. Vor allem in den dunklen Wintermonaten können Schweizerinnen und Schweizer nicht ausreichend Vitamin D über das Sonnenlicht herstellen.
Zur Vorbeugung von Osteoporose sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D geachtet werden. Häufig werden entsprechende Nahrungsergänzungsmittel als Kombi angeboten.
Eine eiweissreiche Ernährung mit Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten und Gemüsen wirkt sich positiv auf Knochen und Muskulatur auf. Wer dann bereit ist, auf Sünden wie das Rauchen zu verzichten, hat bereits sehr viel getan.
Weitere Tipps zur Frauengesundheit
Sport und Bewegung spielen in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle. Sie stärken den Knochenstoffwechsel und regen die Knochenbildung an. Eine starke Muskulatur, die die Knochen umgibt, schützt und stärkt sie zusätzlich.

Im fortgeschrittenen Alter können spezielle Übungen dazu beitragen, den Gleichgewichtssinn und die Koordination zu stärken. Dies wiederum reduziert die Sturzgefahr.