Opel klagt gegen die deutschen Behörden

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutschen Behörden zwangen Opel zum Rückruf von 100'000 Diesel-Autos.
- Mitte Oktober hat der Autobauer dagegen Klage erhoben.
Opel lässt den Streit mit dem Kraftfahrt-Bundesamt um den Rückruf von fast 100'000 Diesel-Modellen gerichtlich klären. Opel habe Rechtsmittel eingelegt, erklärte am Freitag ein Unternehmenssprecher. Er bestätigte damit einen Vorabbericht des «Spiegel». Der Antrag Opels auf ein Eilverfahren sei am 19. Oktober eingegangen, sagte ein Sprecher des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts in Schleswig (D). Damit will der Autobauer den Rückruf stoppen.
Ein Beschluss solle im November oder spätestens im Dezember vorliegen, und zwar im schriftlichen Verfahren, hiess es. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte am 19. Oktober Opel wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen verpflichtet, 96'000 Autos der Modelle Insignia, Cascada und Zafira aus den Baujahren 2013 bis 2016 weltweit zurückzurufen. In Deutschland sind rund 32'000 Autos betroffen. Die Abgasnachbehandlung soll sich aus technisch nicht erklärbaren Gründen während der Fahrt komplett abschalten.
Umgehend protestiert
Opel protestierte umgehend: Der Autobauer verwahre sich gegen den Vorwurf, unzulässige Abschalteinrichtungen zu verwenden; die Autos entsprächen geltenden Vorschriften.
Die betroffenen Autos erhalten bereits seit Anfang 2017 ein Software-Update. Diese «freiwillige Serviceaktion» werde fortgeführt, sagte der Opel-Sprecher am Freitag. Mitte Oktober mussten noch rund 9000 von den 32'000 in Deutschland betroffenen Autos in die Werkstatt.