

Zug United gewinnt

Schweden richten es gegen WaSa
Zug United gelang zum Abschluss der Qualifikation gegen Waldkirch-St. Gallen dank sieben Toren seiner Schweden ein 8:3-Sieg. Im Playoff-Viertelfinal treffen die Zentralschweizer wie im Vorjahr auf Floorball Köniz.
Zum Abschluss der Qualifikation schien es aus Zuger Sicht so weiterzugehen wie bei der 4:9-Niederlage am Vortag in Winterthur. Zwei Ballverluste und zwei Konter – 2:0 führten die Gäste aus der Ostschweiz nach knapp zehn Minuten in der Sporthalle Herti. Nach dem Fehlstart fanden die Zuger jedoch besser ins Spiel. Und in Überzahl gelang Andreas Dahlqvist schliesslich auch der erste Treffer – und aus Zuger Sicht auch endlich wieder ein Tor im Powerplay nach sieben erfolglosen Anläufen in den beiden vorangegangenen Partien.
Kursweisend waren aber letztlich zwei eher kuriose Tore. Kurz vor Ende des ersten Drittels verzögerte Verteidiger Andrea Menon und brachte den Ball noch Richtung Tor. Goalie Dominic Jud konnte den Ball nicht richtig fangen. Dahlqvist drückte den springenden Ball über die Linie – eine Sekunde vor der Sirene. Und als im Mitteldrittel der Ostschweizer Topskorer Michael Schiess das Skore wieder ausgeglichen hatte, schien das Momentum gar wieder auf die Seite der Gäste zu kippen, zumal sich Carl Kostov-Bredberg noch eine Strafe abseits des Spielgeschehens eingehandelt hatte. Doch statt die Führung wieder an sich zu reissen, brachten die Ostschweizer mit einem Slapstick-Tor die Zuger wieder in Führung: Adrian Uhr bedrängte Nicolas Jordan, dass dieser den Ball unglücklich ins eigene Gehäuse – vorbei am verdutzten Jud – spedierte.
Im letzten Drittel kontrollierten die Zuger das Geschehen und erhöhten das Skore in regelmässigen Abständen. Patrik Rokka, der schon sehenswert das 2:2 im ersten Drittel erzielt hatte, gelang ein lupenreiner Hattrick. Zehn Minuten vor Schluss bereits griffen die Ostschweizer zum letzten Mittel und ersetzten den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Nur ein Sieg hätte ihnen die Chancen auf die Playoffs halbwegs offengehalten. Die Zentralschweizer liessen indes keinen Gegentreffer mehr zu und feierten den zwölften Saisonsieg. Mit 35 Punkten verbesserten sie ihre Ausbeute aus der Vorsaison um fünf Zähler und sind ein Rang besser klassiert. Einzig der Gegner in den Playoffs wird der gleiche sein wie im Vorjahr: Floorball Köniz. Die Viertelfinals beginnen am Wochenende 2./3. März.
Von Rychenbergs erster Linie überrannt
Weniger geglückt war der Vortrag im zweitletzten Qualifikationsspiel: Es war irgendwie symptomatisch für den Auftritt der Zuger vor über 1000 Zuschauern in der schmucken Axa-Arena in Winterthur. Eben hatte Andreas Dahlqvist mit einem sehenswerten Treffer zum 3:6 wieder Hoffnung in die Reihen der Zentralschweizer gebracht. Drei Sekunden verblieben noch im zweiten Drittel; der Treffer sollte Schwung für den Schlussabschnitt geben. Doch die Zuger waren in der Folge geistig wohl bereits in der Kabine. Die Schiedsrichter entschieden beim Bully auf ein Vergehen der Zuger. Die Winterthurer kamen gratis in Ballbesitz. Der Ball kam auf der linken Seite zu Junior Luca Dall’Oglio, und dieser traf mit der Sirene und stellte den Vier-Tore-Abstand wieder her.
Im letzten Drittel konzentrierte Zug seine Kräfte auf zwei Linien, brach das Experiment nach zwei weiteren Gegentreffern jedoch wieder ab. Während den leidenschaftlich kämpfenden Gastgebern, die um ihre letzte Playoff-Chance spielten, nach dem Motto «Glück des Tüchtigen» sehr zusammenlief, passte bei den Zentralschweizern, die bereits für die Playoffs qualifiziert waren, gar nichts. Immer wieder blieben sie mit ihren Abschlussversuchen an den aufopferungsvoll blockenden Abwehrspielern hängen. Fast die Hälfte aller Schüsse kam gar nie bis zu Ruven Gruber durch. Dazu passte auch, dass die Zuger gleich drei Überzahlmöglichkeiten ungenutzt liessen.
Schon der Auftakt in die Partie missriet aus Zuger Sicht. Der Finne Tommi Tilus schoss nach einem Zuger Ballverlust bereits nach 52 Sekunden die Gastgeber in Führung. Und auch der Beginn des zweiten Drittels war beinahe eine Kopie. Die Zuger gewannen das Bully, hielten den Ball während rund einer Minuten in den eigenen Reihen, ohne jedoch zu reüssieren. Es kam der Ballverlust und der zügig vorgetragene Konter, den Tilus zum 4:1 abschloss. Dem Finnen gelangen insgesamt vier Tore. Überhaupt zeichnete die erste Formation des HCR für letztlich acht der neun Tore verantwortlich. Derweil beendete die erste Linie der Zuger das Spiel mit einer Minus-4-Bilanz.
Telegramme:
HC Rychenberg Winterthur - Zug United 9:4 (3:1, 4:2, 2:1)
AXA Arena, Winterthur. 1016 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 1. (0:52) Tilus (Wöcke) 1:0. 4. Studer (Wöcke) 2:0. 14. Poletti (Billy Nilsson) 2:1. 15. Conrad (Studer) 3:1. 22. (21:06) Tilus (Conrad) 4:1. 22. (21:58) Rokka (Yannick Schelbert) 4:2. 28. Studer (Wöcke) 5:2. 35. Tilus (Wöcke/Strafe angezeigt) 6:2. 40. (39:57) Dahlqvist (Rokka) 6:3. 40. (40:00) Dall'Oglio (Wöcke) 7:3. 43. Tilus (Wöcke) 8:3. 46. (45:02) Borth (Schwerzmann) 9:3. 46. (45:38) Kostov-Bredberg 9:4 (Penalty).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
HC Rychenberg Winterthur: Gruber; Conrad, Dall'Oglio; Gutknecht, Saarnio; Noah Aeschimann, Schaub; Tilus, Wöcke, Studer; Kern, Borth, Schwerzmann; Huser, Grunder, Hauser; Lutz.
Zug United: Petter Nilsson; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Yannick Schelbert; Uhr, Tobias Flütsch; Poletti, Mock, Billy Nilsson; Nigg, Rokka, Dahlqvist; Joshua Schelbert, Grüter, Fiechter; Peter Flütsch.
Bemerkungen: Rychenberg ohne ohne Gröbli und Toropainen (verletzt), Zug ohne Abt (verletzt) und Mück (überzählig).
Zug United - Waldkirch-St. Gallen 8:3 (3:2, 1:1, 4:0)
Stadthalle Zug (Herti), Zug. 208 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 6. Chiplunkar 0:1. 8. Meier (Jordan) 0:2. 15. Dahlqvist (Billy Nilsson/Ausschluss Meier) 1:2. 17. Rokka (Staub) 2:2. 20. (19:59) Dahlqvist (Menon) 3:2. 29. Schiess 3:3. 36. Uhr (Eigentor Jordan/Ausschluss Kostov-Bredberg!) 4:3. 43. Rokka (Peter Flütsch) 5:3. 46. Rokka (Peter Flütsch) 6:3. 52. Rokka (Billy Nilsson) 7:3. 58. Billy Nilsson 8:3 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug United. 3mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.
Zug United: Petter Nilsson; Staub, Kostov-Bredberg; Menon, Yannick Schelbert; Uhr, Furger; Peter Flütsch, Rokka, Billy Nilsson; Poletti, Mock, Dahlqvist; Joshua Schelbert, Laely, Fiechter.
Waldkirch-St. Gallen: Jud; Jeanot Eschbach, Thomas Mittelholzer; Meier, Angehrn; Büsser, Conzett; Gross, Schiess, Roman Mittelholzer; Chris Eschbach, Jordan, Chiplunkar; Rüegg, Possag, von Pritzbuer.
Bemerkungen: Zug ohne Abt (verletzt) und Bär (überzählig). 51. Time-out Waldkirch-St. Gallen, anschliessend bei Ballbesitz immer wieder ohne Goalie.