

NLA: «Sein oder nicht sein» für den HCR

Siege gegen Zug und Uster dürften dafür unabdingbar sein. Die drei letzten Spiele der Qualifikation hätten sie alle zu gewinnen, hatte HCR-Trainer Jukka Kinnunen nach der knappen Niederlage gegen Wiler raisoniert, sollten die Playoffs für sie doch noch Realität werden können. Den ersten Sieg hat seine Mannschaft am vergangenen Samstag mit dem 4:0-Heimsieg gegen den Titelverteidiger und damaligen Tabellenzweiten Köniz in überzeugender Manier geschafft. Doch der kann nur dann viel wert sein, wenn an diesem Wochenende zwei weitere folgen werden.
Langnau, Waldkirch-St. Gallen und der HCR haben nach zwanzig Runde je 24 Punkte auf ihrem Konto und werden den letzten noch freien Platz in den Playoffs unter sich ausmachen. Die beste Ausgangslage besitzen nach wie vor die Emmentaler. Ihr Torverhältnis ist um einiges besser (-16) als das der Ostschweizer (-26) und der Winterthurer (-29), weshalb sie im Fernduell auf keine fremde Hilfe angewiesen sind. Kinnunen ist sich im Klaren, dass «sollte Langnau an diesem Wochenende zwei Siege holen, es für uns sehr schwer wird. Sollte dies Waldkirch gelingen, wäre es für uns noch möglich, sie zu überholen.»
Zwei unterschiedlich veranlagte Gegner
Der Finne rät seinen Spielern, die bevorstehenden Matches zu geniessen, komme was wolle: «Es ist doch die beste Zeit für sie. Alles ist noch möglich. Und Spieltage sind immer Partietage.» Zum Abschluss der Qualifikation bekommt es der HCR mit jenen zwei Teams zu tun, die in der Tabelle unmittelbar vor dem sich streitenden Trio liegen. Am Samstag erscheint der Tabellensechste Zug in die Axa-Arena (Anpfiff um 19 Uhr), am Sonntag geht es ins nahe gelegene Uster. Beide haben den Playoffplatz schon seit einigen Wochen auf sicher.
Die Innerschweizer sind in dieser Saison vor allem eine offensive Macht. Mit ihren 132 Toren sind sie knapp hinter Wiler die Nummer 2 im Lande, trotz eines Trainerwechsels mitten in der Spielzeit vom einen zum anderen früheren Rychenberger, von Radim Cepek zu Sascha Rhyner. Wesentlich für die gute Ausbeute verantwortlich ist, dass Liga-Topskorer Billy Nilsson in dieser Saison von drei Landsleuten tüchtig unterstützt wird. Das musste im 7:10 verlorenen Hinspiel auch der HCR erfahren. Beeindruckende 142 Skorerpunkte steuerte das schwedische Quartett bisher zur erfolgreichen Playoffqualifikation bei. Kinnunen, der 2019 abgesehen vom Startdrittel in Chur mit den Auftritten seiner Mannschaft zufrieden ist, mahnt auch zur Vorsicht. Allerdings will er sich trotzdem wie gewohnt primär auf das eigene Spiel fokussieren.
Offensiv weit weniger imposant ist der Leistungsausweis Usters, trotz Simon Suter auf Rang 5 der nationalen Skorerliste. Dafür erweist sich das Team von Mika Heinonen defensiv um einiges stabiler als Zug. Das offenbarte sich schon im Hinspiel, als insgesamt nur acht Tore fielen. Dank drei Treffern in den letzten 13 Minuten hatte da der HCR die Partie noch mit 5:3 für sich entscheiden können. Das siegbringende vierte Tor hatte Nico Gröbli erzielt. Dieser wird im Rückspiel freilich – weiterhin – fehlen, genauso wie Santeri Toropainen. Wieder mittun können wird hingegen Jonas Lutz.