Der Schweizer Heimatschutz verleiht den Wakkerpreis 2019 nach Langenthal.
Pokal (Symbolbild)
Pokal (Symbolbild) - shutterstock
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Der Schweizer Heimatschutz verleiht den Wakkerpreis 2019 nach Langenthal. Der Gemeinderat freut sich ausserordentlich über diese Würdigung und die damit verbundene Ehre. Im Zentrum der Preisvergabe stehen der bisherige Umgang mit dem bauhistorischen Erbe sowie die planerischen Verfahren zur Entwicklung der Stadt, welche vom Dialog geprägt sind.

Die Verleihung des Wakkerpreises ist für die Stadt Langenthal eine grosse Anerkennung für ihre gelebte Sorgfalt mit dem industrie-, kultur- und bauhistorischen Erbe der Vergangenheit und der Transformation derselben durch eine hochstehende Planungskultur im Kontext von Ortsbild und Siedlungsentwicklung in der Gegenwart. Der Gemeinderat freut sich sehr, dass die Anliegen der Orts- und Siedlungsentwicklung von einer Fachjury anerkannt und mit dem nationalen Preis gewürdigt werden. Als erst sechste Ortschaft im Kanton Bern (Wiedlisbach 1974, Diemtigen 1986, Bern 1997, Biel 2004, Köniz 2012) wird uns hiermit eine Ehre zu teil, welche sich nicht einfach auf den Erhalt eines historischen Kerns einer Ortschaft beziehen kann, sondern viel mehr und darüber hinaus und auf das Selbstverständnis einer Entwicklungskultur im Ort hinweist. Wenn sich die Siedlungen nicht mehr nach aussen, sondern nach innen entwickeln sollen, braucht es den Willen zur Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen, ein Verantwortungsbewusstsein für die Gemeinschaft und ein kreatives Denken aller Akteure.

Investitionen für ein lebendiges Zentrum in einer ländlichen Region Die Stadt Langenthal schätzt ihr gebautes Erbe. Und zugleich will und muss sie sich erneuern. Das bedeutet: Bausünden der Vergangenheit loswerden, brach liegende Industriearealen eine neue Zukunft geben und die bestehenden Wohnquartiere verdichten. Die Stadt selbst hat in den vergangenen Jahren ebenfalls viel investiert, um zu erklären, welche Werte im Siedlungsraum bestehen sollen, zum Beispiel in die Sanierung der Strassen und Hochtrottoirs der Innenstadt, in ein neues Zentrum mit dem neu gestalteten Wuhrplatz, in die Sanierungen von Schulanlagen und des Stadttheaters. Und auch für die Zukunft plant der Gemeinderat mit weiteren, nachhaltigen Investitionen in seine eigenen Infrastrukturen.

Der Dialog im Planungsverfahren als Schlüssel zum Erfolg

Langenthal verlangt von Bauwilligen, in einen Diskurs über die öffentlichen Interessen und Entwicklungsmöglichkeiten zu treten. Bei grossen Perimetern oder in besonders schützenswertem Umfeld geschieht dies mittels Testplanungen. Für kleinere Areale oder Einzelvorhaben mit gesteigerten öffentlichen Interessen haben die Behörden Langenthals ein eigenes Workshop-Verfahren entwickelt, welches den üblichen Prozess umkehrt: Fachleute des Städtebaus und der Denkmalpflege bewerten ein Projekt nicht erst bei der Vorlage eines Baugesuchs. Vielmehr begleiten sie in mehreren Workshops die Architekten und Investoren von der Ideensuche bis zur Baueingabe. Das neue Verfahren hat sich bereits mehrfach bewährt. Es klärt die Interessen, Wünsche und Möglichkeiten aller Seiten frühzeitig ab und bringt im Idealfall Mehrwerte für die Eigentümerschaft und die Öffentlichkeit.

Der Gemeinderat dankt dem Schweizerischen Heimatschutz für den Wakkerpreis 2019 und freut sich, die offizielle Preisübergabe am 29. Juni 2019 im Rahmen einer öffentlichen Feier in Langenthal zu veranstalten.

Der Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes

Der Schweizer Heimatschutz (SHS) vergibt jährlich einer politischen Gemeinde oder in Ausnahmefällen Organisationen oder Vereinigungen den Wakkerpreis. Das Preisgeld hat mit Fr. 20'000.00 eher symbolischen Charakter. Der Wert der Auszeichnung liegt vielmehr in der öffentlichen Anerkennung vorbildlicher Leistung.

Erstmals ermöglicht wurde der Wakkerpreis 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes HenriLouis Wakker an den Schweizer Heimatschutz. Seither sind weitere Legate eingegangen, dank denen der SHS den Preis bis heute vergeben kann.

Der Wakkerpreis zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt.

Nach Wiedlisbach (1974), Diemtigen (1986), Bern (1997), Biel (2004) und Köniz (2012) geht der Wakkerpreis zum sechsten Mal an eine Gemeinde im Kanton Bern.

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