

UNICEF verleiht Auszeichnung als «Kinderfreundliche Gemeinde»

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Am Freitag, 12. Oktober konnte Gemeinderat Roman Gimmel die Auszeichnung auf dem Robinsonspielplatz entgegennehmen. Thun ist die dritte Gemeinde im Kanton Bern bzw. die 36. Gemeinde insgesamt, die mit dem Label ausgezeichnet wird.
«Die Position als familienfreundliche Stadt mit hohem Freizeitwerk ist gestärkt», so lautet eines der Legislaturziele 2015-2018 des Thuner Gemeinderates. Ein anderes lautet: «Alle Generationen wirken im öffentlichen Leben mit und beteiligen sich an der Zukunftsgestaltung.» Mit der Auszeichnung als «Kinderfreundliche Gemeinde» von UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat die Stadt Thun eine wichtige Massnahme zur Erreichung dieser beiden Ziele umgesetzt. Am Freitag, 12. Oktober 2018, konnte Gemeinderat Roman Gimmel die Auszeichnung vom UNICEF-Delegierten Werner Augsburger in Empfang nehmen. Die Verleihung fand im Rahmen des Ferienangebots «Ferieninsel» auf dem Robinsonspielplatz in Anwesenheit geladener Gäste statt. «Kinder sind unsere Zukunft. Das Label ist eine schöne und wichtige Bestätigung und Anerkennung für unser Engagement für Familien und Kinder», so Roman Gimmel, Vorsteher der Direktion Bildung Sport Kultur.
Thun nimmt Pionierrolle ein
Mit Thun besitzen gesamthaft 36 Gemeinden die Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde». Im Kanton Bern ist Thun nach Bern und Lyss die dritte Gemeinde, die sich mit dem Label schmücken darf. «Die Kinder und Jugendlichen können stolz darauf sein, dass man ihnen in Thun Gehör schenkt und ihre Bedürfnisse ernst nimmt», sagte Werner Augsburger, Delegierter der UNICEF, anlässlich der Verleihung. Der Evaluationsbericht der UNICEF hält weiter fest, dass sich Thun unter anderem mit dem Einbezug von Kindern hervortut und hier sogar eine Pionierrolle einnimmt: «Den Kindern und Jugendlichen werden auf sehr vielfältige Weise Möglichkeiten geboten, sich zu beteiligen, sich einzubringen, zu entscheiden oder zu gestalten. Dabei beweist Thun auch Pioniergeist, indem die Kinder und Jugendlichen sogar bei komplexen Themen wie die Ortsplanungsrevision, ihre Sichtweise auf ihre Lieblingsorte oder Unorte einbringen konnten.».
Vom Postulat zur Standortbestimmung und Befragung
In einem Postulat (P15/2012) bat die SP-Fraktion und Mitunterzeichnende den Gemeinderat im Jahr 2012, die Teilnahme an der UNICEF-Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» zu prüfen. Der Gemeinderat kam der Bitte nach und beauftragte die Verwaltung mit der Prüfung. Im Jahr 2014 erstellte das Amt für Bildung und Sport eine ausführliche Standortbestimmung. Die Auswertung der städtischen Kinderfreundlichkeit durch UNICEF ergab Mitte 2015 ein überdurchschnittliches Resultat von 73,4 Prozent der maximal erreichbaren Punktzahl. Darauf liess sich aufbauen. Um mehr über die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu erfahren, wurde im Jahr 2016 eine ausführliche Befragungen in Oberstufenklassen sowie in Quartieren durchgeführt. Die zusammengefassten Ergebnisse flossen sowohl in die aktuell stattfindende Ortsplanungsrevision, wie auch in den Prozess zur Erlangung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» ein.
Von der Standortbestimmung zum Aktionsplan
Basierend auf der Standortbestimmung und den Befragungen erstellte das Amt für Bildung und Sport gemeinsam mit weiteren städtischen Abteilungen einen über die gesamte Stadtverwaltung wirksamen Aktionsplan für die Jahre 2019 bis 2022. Ziel ist es, dass die Stadt Thun weiterhin attraktiv bleibt für alle Generationen. Im Aktionsplan sind 17 Massnahmen zur Beibehaltung bzw. zur Steigerung der Kinderfreundlichkeit der Stadt Thun in den Bereichen Partizipation, Information, Kinder- und Jugendschutz, Sicherheit, Freizeit und Evaluation definiert. Zentral ist die Mitwirkung von Kindern. So sind sogenannte Kindermitwirkungstage im Rathaus geplant. Aber auch die kindergerechte Gestaltung von Durchgangswegen in Quartieren, durch bessere Beleuchtung und regelmässiges Zurückschneiden von Hecken und Bäumen, ist eine Massnahme. Auch bei grösseren Projekten wie der Entwicklung des Siegenthalergutes wird mit dem Aktionsplan eine Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen gewährleistet. «Das Label ist eine Anerkennung, es verpflichtet uns aber gleichzeitig, im Rahmen des Aktionsplans auch in der kommenden Legislatur weiterzuarbeiten, damit die Stadt Thun eine familienfreundliche Stadt bleibt und ihre Attraktivität weiter gesteigert wird», so Gemeinderat Roman Gimmel.