

Noch ein Versuch für eine Alternative zur Kantonsschule Wattwil wird gestartet

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Der Entscheid der St. Galler Regierung, die Kantonsschule in Wattwil zu behalten und auszubauen, hatte 2014 unter dem Titel «Kanti-Streit» heftige Diskussionen ausgelöst. Es kam unter anderem zu Indiskretionen um eine Studie zum Schulstandort. Danach folgten diverse Verfahren, etwa wegen des Verdachts auf Amtsgeheimnisverletzung.
Danach blieb es lange ruhig. In der Junisession reichten nun drei Mitglieder des Kantonsrats, Peter Göldi aus Gommiswald (CVP) sowie Yvonne Suter (CVP) und Thomas Rüegg (FDP), beide aus Rapperswil-Jona, einen Vorstoss ein, der den damaligen Entscheid in Frage stellt.
74 Prozent aus dem Linthgebiet
74 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die ab dem Sommer in Wattwil das Gymnasium oder eine Fachmittelschule besuchen werden, stammten aus dem Linthgebiet, nur 26 Prozent aus dem Toggenburg, heisst es darin. Dies sei früher anders gewesen: Noch 2007 seien es 41 Prozent aus dem Toggenburg gewesen.
Dieser Trend werfe Fragen auf. Diese sollten beantwortet werden, bevor der Kantonsrat und die Stimmberechtigten über ein Neubauvorhaben in Wattwil mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe befinden müssten.
Zwei Standorte gewünscht
Bisher sei eine Lösung mit zwei Standorten noch nie ernsthaft diskutiert worden, obwohl sie sich «aufgrund der zu erwartenden demografischen Entwicklung am Standort Wattwil als auch in der Region Zürichsee-Linth geradezu anbietet», heisst es im Vorstoss.
Der Kanton plane in Wattwil einen Schulcampus, der die neue Kantonsschule und die Berufsschule zusammenfassen werde. Eine solche Idee sei auch in Rapperswil-Jona realisierbar. Für die Aufteilung der Fächer «in zwei Cluster» liege eine Lösung auf der Hand: Für den Standort Rapperswil-Jona würden sich etwa die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) anbieten.
Die Regierung solle nun erklären, wie sie die demografische Entwicklung beurteilt. Weiter werden Auskünfte zu den Kosten verlangt. Gewünscht wird dabei ein Vergleich zwischen den Ausgaben für einen Neubau in Wattwil und denjenigen für den Alternativvorschlag mit zwei Standorten. Dafür wäre eine Sanierung des Hauptgebäudes in Wattwil notwendig sowie der Neubau einer kleinen Mittelschule in Rapperswil-Jona.
-Mitteilung der SDA (mis)