

Musik an Mittelschulen: Sparen führt zu Mehrkosten

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Um Geld zu sparen, führte der Grosse Rat auf Antrag des Regierungsrats für das Freifach Musik einen Elternbeitrag von 1000 Franken pro Semester ein. Gleichzeitig wurde die Lektionendauer beim kostenlosen Grundlagenfach Musik verdoppelt.
So sollte das Grundlagenfach wegen der Pflicht, für den Instrumentalunterricht mehr zu üben, strenger und weniger attraktiv werden. Beim Grundlagenfach sind die Leistungsanforderung wesentlich höher als im Freifach. Es zählt zudem für die Promotion.
Doch es kam anders als sich das die Politik ausgedacht hatte. Der Anteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit Grundlagenfach Musik mit Instrumentalunterricht nahm nicht wie erwartet ab - sondern stieg von 34 Prozent im Schuljahr 2016/17 auf 38 Prozent im Jahr 2017/18.
Regierung gibt sich überrascht
«Dies führte zu einem unerwarteten Mehraufwand gegenüber den prognostizierten Kosten», räumt der Regierungsrat in seiner Antwort vom Freitag auf eine Interpellation aus den Reihen der FDP ein.
Das Freifach Instrumentalunterricht reduzierte sich an allen Bildungsgängen - jedoch nicht wie prognostiziert, nämlich um rund einen Drittel. Die starke Verschiebung der Nachfrage nach Instrumentalunterricht vom neu kostenpflichtigen Freifach ins kostenlose Grundlagenfach kam gemäss Regierungsrat «überraschend».
Knapp 11 Millionen Franken pro Jahr
Die Kosten für das Grundlagenfach Musik mit Instrumentalunterricht betrugen im vergangenen Schuljahr 10,9 Millionen Franken, wie der Regierungsrat vorrechnet.
Der Aufwand für eine Jahreslektion Instrumentalunterricht, die als Einzelunterricht erteilt wird, beträgt 5800 Franken und für eine Jahreslektion Musikunterricht, die im Abteilungsverband unterrichtet wird, 6700 Franken.
Am Gymnasium haben sich 423 für das Grundlagenfach Musik mit Instrumentalunterricht entschieden. Das sind etwas mehr als ein Drittel aller Erstklässlerinnen und Erstklässler.