

Klassengrössen in Thuner Volksschulen müssen angepasst werden

Klassenorganisation Thuner Volksschule: Klassengrössen müssen angepasst werden
Im Rahmen der Planung der künftigen Klassenorganisation an der Thuner Volksschule muss die Schulkommission die Klassengrössen an die kantonalen Vorgaben anpassen. Da die Schuleinheit Gotthelf/Obermatt/Schoren die tiefsten Durchschnittswerte aufweist, müssen dort per Schuljahr 2019/2020 Klassen zusammengelegt bzw. geschlossen werden.
Im Rahmen der mittelfristigen Planung der künftigen Klassenorganisation hat die Schulkommission Entscheide gefällt. Wie viele Schülerinnen und Schüler im Durchschnitt in einer Klasse unterrichtet werden, legt der Kanton fest.
Der vorgegebene Durchschnittswert für die Thuner Primarstufe liegt aktuell bei 20,5 pro Klasse. Über die gesamte Stadt Thun liegen diese Durchschnittszahlen seit einigen Jahren unter der geforderten Norm. Der Kanton erteilte der Schulkommission deshalb den Auftrag, eine Annäherung an die kantonalen Vorgaben zu veranlassen. Da die Schuleinheit Gotthelf/Obermatt/Schoren (GOS) im Schnitt die kleinsten Klassen aufweist und damit am meisten von den kantonalen Vorgaben abweicht, hat die Schulkommission beschlossen, dort per Schuljahr 2019/2020 zwei Klassen zu schliessen.
Schulleitung prüfte unter Einbezug der Lehrpersonen Varianten
Im Frühling 2018 beauftragte die Schulkommission die Schulleitung der Schuleinheit GOS mit der Umsetzung der Klassenschliessung. Unter Einbezug der Lehrpersonen prüfte man in der Folge verschiedene Szenarien und Varianten. Sowohl die Lehrerschaft als auch die Schulleitung priorisieren klar die Variante, welche die Schliessung der beiden Mehrjahrgangsklassen im Schulhaus Schoren vorsieht. Aufgrund der klaren Priorisierung und der Vorteile gegenüber anderen Szenarien hat die Schulkommission an ihrer letzten Sitzung beschlossen, die beiden Mehrjahrgangsklassen (1. bis 3. Schuljahr und 4. bis 6. Schuljahr) im Schulhaus Schoren aufzulösen und auf die Schulhäuser Obermatt und Gotthelf zu verteilen.
Vorteile überwiegen
Diese Lösung tangiert im Vergleich zu anderen möglichen Szenarien am wenigsten Schülerinnen und Schüler; wenn immer möglich wird die ganze Gruppe (z.B. fünf Kinder der heutigen 1. Klasse) in die gleiche Klasse eingeteilt. Die Vorgaben eines zumutbaren Schulweges (Länge, Sicherheit usw.) werden trotz längerer Wege eingehalten. Die Variante bringt die grösste Stabilität bezüglich Klassenstrukturen mit sich. In den Folgejahren sind keine Anpassungen nötig. In beiden anderen Schulhäusern (Obermatt und Gotthelf) kann die ganze Klassenstruktur fortgeführt werden.
Diese Lösung tangiert im Vergleich zu anderen auch am wenigsten Lehrpersonen.
Für den Verlust der Lektionen am Schulhaus Schoren werden im Rahmen der Pensenplanung im neuen Schuljahr Lösungen gesucht. Teilkündigungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Zwischennutzung im Schulhaus Schoren angestrebt
Im Gebiet Gwatt, Schoren, Buchholz sind mittel- bis langfristig mehrere Bauprojekte geplant, was zu einer Zunahme der Bevölkerung führen wird. Bei Bedarf soll das Schulhaus Schoren wieder als Standort der Thuner Volksschule zur Verfügung stehen. Die Stadt Thun sieht deshalb für das Gebäude eine Zwischennutzung vor. Eine mögliche Vermietung an Dritte wird geprüft.