Anlässlich der Bürgerversammlung von Ende März 2018 erhielt die Behörde den Auftrag, als Alternative zur Dorfbachsanierung «Basisvariante» eine Machbarkeitsstudie für einen Hochwasser-Entlastungsstollen in Auftrag zu geben.
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Mitte Januar 2018 hat ein Ad hoc-Komitee zur «Rettung des Dorfbachs» dem Gemeinderat eine Alternative zur geplanten Sanierung des Dorfbachs (Hochwasserschutz) vorgelegt. Es wurde beantragt, dass als Variante für den im Zentrum geplanten Ausbau des Dorfbachs (Sohlenabsenkung und horizontale Profilerweiterung) zur Hochwassersicherheit ein Entlastungsstollen zu prüfen sei. Nach Meinung des Ad hoc-Komitees könnte ein solcher Entlastungsstollen ab dem Gebiet oberhalb des Oberdorfs bis ins Gebiet Mettlen dazu beitragen, dass das Bachbett des Dorfbachs im Zentrum in seiner jetzigen Form belassen werden könnte.

Entlastungsstollen wäre möglich

Der Gemeinderat hat zusammen mit dem kantonalen Amt für Wasser und Energie, Abteilung Wasserbau, und mit dem Verfasser des Dorfbachprojekts umgehend erste Abklärungen für die Machbarkeit eines Hochwasser-Entlastungsstollens durchgeführt. Auch wurden zwei im Stollenbau (Untertagbau) versierte Ingenieurunternehmen sowie ein Geologe beigezogen. Aufgrund der Erfahrungen im Gebiet Loberg und der Geologiekarte der Schweiz geht man davon aus, dass es sich im Gebiet des geplanten Hochwasser-Entlastungsstollens mehrheitlich um Lockergestein handelt. In der ganzen Region findet man solche Geschiebehügel, die vom Gletscher am Ende der letzten Eiszeit zurückgelassen wurden. Dies hat zur Folge, dass der Stollen bergmännisch mit Bagger vorangetrieben werden müsste. Die Abklärungen zeigten, dass ein Entlastungsstollen grundsätzlich realisiert werden kann.

Grobkostenschätzungen

Es sind grundsätzliche Ziele des Kantons und des Gemeinderates, das Dorf vor Hochwasser zu schützen und den Dorfbach siedlungsverträglich durch das Dorf zu leiten.

Die Kosten für den Hochwasser-Entlastungsstollen sind von den beigezogenen Ingenieurunternehmen auf 10,4 Millionen geschätzt worden. Diese Schätzung erfolgte einerseits für den Hochwasser-Entlastungsstollen (teils im Tagbau und teils im bergmännischen Baggervortrieb), andererseits für ein Einleitbauwerk Im Hag, ein Ausleitbauwerk an der Tüfenwiesstrasse, die Umlegung des Wantenbaches sowie die Ohnehinkosten (Ersatz von Übergängen, Brücken usw. am Dorfbach). Nach ersten Abklärungen beim Amt für Wasser und Energie, Abteilung Wasserbau, darf mit Beiträgen von Bund und Kanton höchstens für die Kosten in der Höhe einer Normalsanierung gerechnet werden, auch bei einer Stollenvariante.

Auftrag Bürgerversammlung

Die Bürgerschaft stimmte Ende März 2018 einem Antrag des Ad hocKomitees zu, wonach der Gemeinderat den Auftrag erhielt, als Alternative zur Dorfbachsanierung «Basisvariante» gemäss reduziertem Vorprojekt ein geeignetes Fachbüro zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für einen Entlastungsstollen zu beauftragen. Nach erfolgter Abklärung sei der Bürgerschaft Bericht zu erstatten, damit diese über die Varianten urteilen und zum weiteren Vorgehen Stellung nehmen kann. Für die Erstellung der Machbarkeitsstudie wurde ein Kredit von 110‘000 Franken bewilligt.

Abklärungen durchführen

Der Gemeinderat hat sich an der letzten Sitzung mit dem Dorfbach und dem weiteren Vorgehen auseinandergesetzt. Zeitnah werden nun drei Offerten von Ingenieurunternehmen für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie eingeholt, dies aufgrund eines Leistungsbeschriebs und in Absprache mit dem kantonalen Amt für Wasser und Energie, Abteilung Wasserbau. Gleichzeitig hat der Gemeinderat die weitere Bearbeitung des reduzierten Vorprojekts mit allen von Bund und Kanton geforderten Berichten zu Hydrogeologie, Bodenschutz, Anpassung Gefahrenkarte, Bepflanzung, Ökologie, Gestaltung mit Visualisierungen sowie Rodungs- und Bewirtschaftungsplan umgehend gestoppt. Sobald die Unterlagen für den Hochwasser-Entlastungsstollen vorliegen, wird der Gemeinderat über das weitere Vorgehen beschliessen.

-Mitteilung der Gemeinde Zuzwil (lis)

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