

Bürger-Motion für eine attraktive Veloroute am Balänenweg

"Dem Einwohnerrat ist Bericht und Antrag betreffend Umsetzung der notwendigen Massnahmen zu stellen, damit der Balänenweg, in Abstimmung mit den zuständigen Stellen, zur attraktiven Veloroute ausgebaut werden kann."
Zu den in der Begründung zur Motion aufgeführten notwendigen Massnahmen nimmt der Stadtrat wie folgt Stellung:
1. Öffentliche Beleuchtung
Die Beleuchtung entlang dem Balänenweg besteht aus Quecksilberhochdruckdampflampen. Diese Art von Leuchtmittel darf nicht mehr eingesetzt werden und aus diesem Grund werden auch keine Quecksilberhochdruckdampflampen mehr hergestellt. Das Stadtbaumt ist zurzeit zusammen mit der Eniwa AG an der vierten und letzten Etappe, die Quecksilberhochdruckdampflampen auf dem gesamten Stadtgebiet durch moderne, stromsparende LED-Leuchten zu ersetzten. Dazu sind im Politikplan 2017 – 2022 für das Jahr 2018 Fr. 400'000.- eingestellt (Gesamtkredit 6200.Z65.5.035 1.6 Mio. Franken). Es ist dabei vorgesehen, die Beleuchtung über den gesamten Balänenweg zu ersetzen.
Die heute bestehenden 12 Leuchten stehen in einem Abstand von ca. 60 m. Neu ist ein Abstand von ca. 30 m von Lichtpunkt zu Lichtpunkt erforderlich. Das bedeutet, dass die bestehenden Leuchtstellen umgebaut und dazwischen neue erstellt werden müssen. Die einzelnen Leuchten werden mit einer sogenannten smarten Steuerung ausgerüstet. Befinden sich keine Radfahrer oder Fussgänger unterwegs, wird der Weg nur mit ca. 20 % Lichtintensität ausgeleuchtet. Wird der Balänenweg befahren oder begangen, fahren die Leuchten die Lichtintensität hoch. Anschliessend wird die Lichtstärke wieder heruntergefahren. Es ist vorgesehen, LEDs im Orange-Rot-Spektrum (Lichtfarbe Amber) einzusetzen. Das reduziert die Anlockwirkung auf nachtaktive Insekten und schützt den nächtlichen Sternenhimmel.
Die Ergänzung der Beleuchtung sowie die Umrüstung auf LED-Leuchten kann im Rahmen des im Politikplan enthaltenden Gesamtkredites 6200.Z65.5.035 finanziert werden. Die Projektierungsarbeiten sind zurzeit bereits im Gange.
2. Belagsvarianten
Im gartendenkmalpflegerischen Gutachten "Promenade Balänenweg und Turnplatz Telliring" der Metron AG aus dem Jahr 2003 finden sich die historische Herleitung und eine Einschätzung der Bedeutung des Balänenwegs. Seine heutige Form erhielt der Weg um 1900 nach dem Vorbild von Promenaden, wie sie im 18. Jh. in Frankreich und vielen Schweizer Städten realisiert wurden. Zur Belagsart werden keine Aussagen gemacht. Es wird nur die bestehende Chaussierung erwähnt. Um den historischen Ort in seiner ursprünglichen Form erhalten, soll an der Chaussierung festgehalten werden. Die vergangenen Jahre seit der Instandstellung haben zudem gezeigt, dass eine Chaussierung für den Balänenweg aus nachfolgenden Gründen die richtige Belagsart darstellt: Eine Chaussierung hat im Gegensatz zu einem Asphalt- oder Betonbelag eine deutlich kürzere Nutzungsdauer und die Oberfläche muss in kürzeren Intervallen erneuert werden. Bei der Sanierung des Balänenwegs vor ca. 8 Jahren wurden nur Teilbereiche erneuert und die restlichen Abschnitte mittels örtlichen Reparaturen ausgebessert. Die Lage des Balänenwegs auf der Hangkante begünstigt Setzungen, was zu Rissen und leichten Senkungen in der Oberflächenbefestigung führt. Unter dieser Voraussetzung ist eine Chaussierung "gutmütiger" als Asphalt oder Beton. Bewegungen können bis zu einem gewissen Mass aufgenommen und absorbiert werden, ohne dass sich Risse bilden. Der Stadtrat hat daher das Stadtbauamt beauftragt, die Sanierungskosten auf der Basis einer Chaussierung in das Budget 2020 einzustellen.
3. Einmündungen
Sowohl der Anschluss des Balänenwegs an die Rohrerstrasse als auch an den Tellirain liegen im Bereich einer Kantonsstrasse. Die Planungshoheit liegt hier beim Kanton. Die Verkehrsführung für den Radverkehr am Knoten Weihergut (Anschluss die Rohrerstrasse) wurde im Rahmen der Öffnung des Balänenwegs für den Radverkehr 2010 definiert. Die heutige Verkehrsführung ist zumindest akzeptabel. Eine bauliche Neugestaltung des Anschlusses unabhängig von einer Neugestaltung des gesamten Strassenabschnittes inkl. Knoten wäre unverhältnismässig, da dies massive Bau- und Landerwerbskosten nach sich ziehen würde. Der Anschluss im Bereich des Tellirains ist aus Sicht der Stadt unbefriedigend gelöst: Vom Balänenweg in Richtung Altstadt wird der Radverkehr über den Freihofweg geführt, die Querung des Tellirains ist nicht sehr komfortabel. Von der Altstadt her kommend kann in Richtung Balänenweg jedoch nicht über den Freihofweg gefahren werden. Der Radverkehr wird auf dieser Beziehung über die für den Langsamverkehr aufgewertete Laurenzenvorstadt in den Tellirain und weiter auf den Balänenweg geführt.
Der Grund für die beschriebene Radverkehrsführung (in beide Richtungen) liegt in der Anlage der heutigen Strasse und der Topographie zum Balänenweg. Eine Variante mit einer Velofurt parallel zum Fussgängerstreifen löst deshalb das bestehende Problem nicht, sondern schafft im Gegensatz dazu neue Konflikte. Die Variante mit einer Velofurt würde bedingen, dass die heute vorhandene Fussgängerrampe vom Fussgängerstreifen zum Balänenweg für den Radverkehr geöffnet würde. Die Steigung als auch die Breite der Rampe sind für einen gemeinsamen Fuss-/Radweg nicht ausreichend, so dass Nutzungskonflikte geschaffen werden. Eine rasche Verbesserung ohne grössere bauliche Eingriffe ist daher nicht möglich. Eine Verbesserung hätte zudem grössere Kosten zur Folge. Eine Änderung der vorhandenen Situation ist deshalb erst im Rahmen einer künftigen Sanierung oder Umgestaltung der Kantonsstrasse sinnvoll.
4. Weiteres Vorgehen
Der Stadtrat unterstützt grundsätzlich eine attraktive Velo- und Fussgängerverbindung über den Balänenweg. Für die Hauptveloverbindung vom Bahnhof Richtung Rohr steht für ihn jedoch nach wie vor die Linienführung entlang der Geleise im Bereich Torfeld Nord im Vordergrund. Diesbezüglich laufen die Verhandlungen mit den Grundeigentümern und stehen kurz vor dem Abschluss. Als Knacknuss hat sich hier die Querung eines Gewerbeareals mit den entsprechenden Sicherheitsfragen ergeben.
Der Stadtrat ist jedoch bereit, beim Balänenweg zusätzlich zur bereits zur Ausführung vorgesehenen Verbesserung der Beleuchtung, auch die Sanierung des Belages ins Budget 2020 aufzunehmen. Verbesserungsmassnahmen in den Einmündungsbereichen sind jedoch sehr aufwändig und erst im Rahmen von künftigen Sanierungen oder Umgestaltungen sinnvoll