

Buchs und Turgi wollen eng zusammenarbeiten

Die Aargauer Gemeinden Buchs und Turgi sollen Standorte von Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) bleiben. Darauf haben sich die beiden KVA-Zweckverbände verständigt. In Turgi soll die KVA jedoch neu errichtet werden - mit weniger Kapazitäten.
Dafür soll die Kapazität der KVA in Buchs erweitert werden, wie die beiden Zweckverbände am Freitag mitteilten. Das Kooperationsprojekt «KVAargau» sieht vor, dass die Kapazität in Buchs (zwei Ofenlinien) auf 150'000 Tonnen Abfall pro Jahr erhöht wird.
Weil der Standort Buchs über Landreserven verfügt, könnte mit 240'000 Tonnen pro Jahr sogar doppelt so viel Abfall verfeuert werden. Die KVA Turgi soll die Kapazität um 30'000 Tonnen auf 90'000 Tonnen pro Jahr verringern. Das Konzept sieht vor, dass diese 30'000 Tonnen nach Buchs transportiert und dort verbrannt werden.
In Turgi muss die aus den 1960er Jahren stammende Anlage nach dem Jahr 2030 komplett erneuert beziehungsweise neu errichtet werden. Es geht um Investitionen in der Grössenordnung von 100 Millionen Franken. Aus umweltrechtlichen Gründen kommt nur eine kleinere KVA in Frage. Die Anlage steht in der Nähe des Limmatufers.
Lange Transporte als Nachteil
Ein Verzicht auf eine neue, kleinere KVA in Turgi und dafür eine Grossanlage in Buchs hätte gemäss den Zweckverbänden wirtschaftliche und ökologische Nachteile. Es bräuchte eine Umladestation in Turgi, was die Bevölkerung kaum akzeptieren würde, hiess es. Auch werde die Abwärme in Turgi für ein Fernwärmenetz genutzt.
Zunächst war ein kantonsübergreifendes Grossprojekt für die Kantone Aargau und Zürich geplant gewesen. Die Pläne scheiterten aber 2017; keine der zwölf angefragten Gemeinden war bereit, ein Grundstuck dafür zur Verfügung zu stellen.
Auslöser für dieses Projekt war das Alter der KVA in Dietikon ZH und Turgi. Beide erreichten im Jahr 2010 das Ende ihrer Lebensdauer. Die KVA Buchs schlug vor, die Kapazitäten massiv zu erhöhen.