

Referendum gegen Freibad-Traglufthalle lanciert

Die Unterschriftensammlung habe bereits begonnen, teilte das Komitee am Mittwoch mit. Das Referendum richtet sich gegen den vom Grossen Gemeinderat beschlossenen Kredit von 2,8 Millionen Franken. Die Grünen, die Alternative Liste und die SVP haben nach Angaben des Komitees ihre Unterstützung zugesagt.
Die Stadt Winterthur will jeweils im Winter das 50-Meter-Becken des Freibades Geiselweid überdachen, um in der kalten Jahreszeit über mehr Wassersportflächen zu verfügen. Der Stadtrat hatte das Projekt im Auftrag des Grossen Gemeinderates ausgearbeitet - obwohl er selber aus finanziellen und ökologischen Gründen dagegen war.
Das Referendums-Komitee teilt offenbar die Bedenken des Stadtrates. Es sei nicht gegen eine Ausweitung der gedeckten Wassersportfläche, sondern gegen den eingeschlagenen Weg mit dem «Provisorium einer energetisch schlechten Traglufthalle», schrieb es in der Mitteilung.
Energieverbrauch von 200 Einfamilienhäusern
Die geplante Halle hat laut dem Komitee einen hohen Energieverbrauch, der dem von 200 energetisch sanierten Einfamilienhäusern entspricht. Das stehe im Widerspruch zu aktuellen klimapolitischen Zielen, finden die Gegner.
Weiter kritisiert das Komitee, dass ein «Ablasshandel mit Biogaszertifikaten» vorgesehen sei, um Vorschriften zu umgehen. Im Kanton Zürich ist die Beheizung von Traglufthallen nur mit erneuerbaren Energieträgern erlaubt oder mit nicht anders nutzbarer Abwärme.
Die Geisi-Traglufthalle soll aber mit Fernwärme aus der Kehrichtverbrennung beheizt werden. Zur Kompensation sollen Biogaszertifikate gekauft werden. Schliesslich kritisiert das Komitee auch die Betriebskosten. In fünfzehn Jahren koste die provisorische Lösung 15 Millionen Franken.
Die Überdachung des Schwimmbeckens ist seit Jahren ein Thema, weil in der Region im Winter zu wenige Becken zu Verfügung stehen. 2012 war ein Projekt an der Urne gescheitert, welches das Geisi-Becken mit einem aufklappbaren «Cabrio-Dach» versehen wollte.