

Frühlingsdiät für Ihren Keller

Hand aufs Herz, wann waren Sie zuletzt im Estrich oder im Keller und haben sich über all die Dinge gewundert, die sich da im Lauf der Zeit angesammelt haben? Vielleicht ist der Moment gekommen, loszulassen.
Im Elsass feiert man im Frühling die Tradition der «Vide-Greniers». Dorfbewohner leeren ihre Keller und Estriche und bieten vor ihrem Haus all die Dinge an, die sie nicht mehr brauchen. Drum herum zimmern sie ein Fest mit Bier und Flammkuchen und manch ein Schnäppchen wechselt den Besitzer. Hier wird ein Raclette-Ofen nicht mehr gebraucht und dort ein Dreitritt. Hier nutzt niemand mehr die alte Waage und dort findet man eine Vase, die genau die richtige Grösse hat. Das Resultat ist eine klassische Win-win-Situation. Ob wir uns nun in der Schweiz schwerer von Dingen trennen oder ob die Dinge einfach in grösseren Kellern mehr Platz finden, loslassen würde bestimmt auch vielen von uns guttun. Warum nicht im Kalender einen Entrümpelungstag anstreichen, frei nach dem Motto «Einmal durch den ganzen Estrich und zurück»? Dabei lohnt es sich, sich selber ein paar Fragen zu stellen: Was habe ich in den letzten drei Jahre nicht gebraucht? Was habe ich gar nicht vermisst? Für alles, was noch funktionstüchtig ist, bietet sich entweder eine E-Mail an Freunde an – oder die Schweizer Version der «Vide-Greniers»: Tutti, Ricardo, der Flohmi und das Brocki. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Dinge auf diesem Weg zu neuen, dankbaren Besitzern finden. Andere Sachen lassen sich noch reparieren – hier lohnt sich ein Gang in die neuen Recycling-Paradiese, die Repair-Cafés. Am Ende winkt eine ganz neue Erfahrung: ein beschwingtes Gefühl dank ballastfreiem Keller!
Übrigens: Vielleicht steht bei Ihnen auch noch ein altes, lädiertes Velo im Keller, das eigentlich niemand mehr braucht. Die Organisation Velafrica schenkt den ausgedienten Drahteseln in Afrika ein neues Leben. Alte Fahrräder kann man kostenlos an einer von 400 Sammelstellen oder noch einfacher am Gepäckschalter von Bahnhöfen abgeben.