Mit diesen Tipps schützen Sie Igel vor Ihrem Mähroboter

Das Wichtigste in Kürze
- Igel sind oft in Siedlungsgebieten anzutreffen. Das kann gefährlich sein.
- Zwischen Mährobotern und stacheligen Gartenbesuchern kann es fatale Begegnungen geben.
- Wir geben Tipps, wie die Rasen- und Gartenpflege igelfreundlich erledigt werden kann.
Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und die Natur erwacht von Neuem: Sobald der Frühling Einzug hält, beginnt der Rasen zu spriessen. Gartenbesitzerinnen und -besitzer machen sich jetzt erstmals an die Arbeit.
Damit wächst zugleich die Gefahr für kleine stachelige Gartenbesucher: Jährlich fallen Tausende Igel dem Mähroboter zum Opfer. Wir geben Tipps, wie sich Ihre Gartenpflege möglichst igelfreundlich durchführen lässt.

Der Braunbrustigel ist die einzige natürlich vorkommende Igelart in der Schweiz. Nach Einbruch der Dunkelheit begeben sich die vorwiegend nachtaktiven Einzelgänger auf Futtersuche und legen so oft mehrere Kilometer in einer Nacht zurück.
Am Tag hingegen ruhen sich die Wildtiere aus. Das Unterholz und Dickicht dient ihnen dabei als Rückzugsort für den Tagschlaf, aber auch als geschützter Ort für die Aufzucht ihrer Jungen. Zugleich finden sie dort ein wettergeschütztes Winternest und Nahrung.
So wird der Garten zur Falle für Igel
Für Gartenbesitzer kann genau dieser Rückzugsort ein Dorn im Auge sein. Ist dies der Fall, wird oft mit Maschinen dagegen vorgegangen. Für den Menschen bedeuten diese wenig Aufwand – für den Igel hingegen können sie tödlich sein.
Dieselben Gefahren lauern beim zunehmend beliebten Mähroboter, der auf dem glatten Rasen eingesetzt wird. Gefährdet sind hier vor allem Jungtiere, die nun ohne Mutter auch tagsüber alleine unterwegs sind.
Setzen Sie einen Mähroboter ein?
Denn: Zu ihrem grossen Nachteil fliehen Igel bei Gefahr nicht, sondern kugeln sich ein – und sind so dem Gerät schutzlos ausgeliefert. Jährlich werden in den Igelstationen unzählige verletzte Tiere versorgt – oft sind die Verletzungen jedoch zu verheerend, sodass die Igel nur noch erlöst werden können.
Kommt hinzu: Viele verletzte Igel werden erst Tage nach dem Unfall gefunden, was ihr Leiden zusätzlich verschlimmert. Deswegen ist gerade auch beim Einsatz von Mährobotern Vorsicht geboten.
Dass sich die Igel zunehmend in Städten aufhalten, ist kein Zufall. Ursprünglich lebten einheimische Igel am Waldrand und in der reich strukturierten traditionellen Kulturlandschaft.
Die intensive Bewirtschaftung zerstörte jedoch den natürlichen Lebensraum des Igels. Deswegen sind die Wildtiere mittlerweile vor allem in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen heimisch. Die Ureinwohner der Schweiz bevölkern das gesamte Mittelland und die Voralpen bis auf eine Höhe von etwa 1500 Meter über Meer.
So mähen Sie Ihren Garten igelfreundlich
Damit es nicht zu schlimmen Zusammenstössen zwischen Mähroboter und Igel kommt, gibt es drei einfache Tipps:
1. Schalten Sie die Geräte nur tagsüber ein und überlassen Sie die Nacht den Igeln, damit sich die Wildtiere während dieser Zeit um ihre Revierpflege, Paarung und Nahrungssuche kümmern können.
2. Die Sensoren vieler Mähroboter erkennen Kleintiere, darunter den Igel, nicht zuverlässig. Achten Sie beim Kauf eines Mähroboters also darauf, dass dieser das Prädikat «igelfreundlich» trägt. Um das Verkaufspersonal im Geschäft für das Thema zu sensibilisieren, sollten Sie unbedingt danach fragen.

3. Um ein Blutbad in Ihrem Gartenidyll zu vermeiden, suchen Sie das Gelände vor dem Einsatz des Mähroboters gut ab. Planen Sie also genügend Zeit ein.
Noch besser: Kaufen Sie sich eine Hängematte statt einen Mähroboter und lassen Sie Ihren Garten schön wild. Den eine kurz gestutzte Grünfläche ist für unseren nächtlichen Gartenbesucher etwa so interessant wie ein asphaltierter Parkplatz.
So spenden Sie an den Verein pro Igel
Wollen auch Sie sich für die einheimischen Igel einsetzen? Unterstützen Sie den Verein pro Igel als Vereinsmitglied und spenden Sie einen jährlichen Beitrag. Auch diverse Projekte können Sie mit einer Spende fördern.
Das ist der Verein pro Igel
Seit 1988 setzt sich der Verein pro Igel für den Schutz und die Förderung des einheimischen Igels und dessen Lebensräume ein. Ziel ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedürfnisse und Gefahren, mit denen der Igel und andere Wildtiere im Siedlungsraum konfrontiert sind.
Dazu informiert der Verein pro Igel mit gezielten Kampagnen über aktuelle Bedrohungen und mögliche Schutzmassnahmen. Daneben stellt pro Igel Schulen, Vereinen, Behörden und Privaten fundiertes Informationsmaterial über Igel und ihren Lebensraum zur Verfügung.
Zugleich unterstützt der Verein pro Igel die Erforschung von Biologie, Lebensraum und Verhalten des Igels. Folgen Sie dem Verein pro Igel auf Instagram und auf Facebook. Zugleich können Sie mit einer Spende an den Verein pro Igel zum Schutz der Igel beitragen.
