Welche Sonnencrème geht unter die Haut?

Gibt es überhaupt DIE richtige Sonnencrème? Welche Marken sind die besten? Und worauf sollten Sie beim Kauf alles achten?

Wir haben uns bei den Expertinnen und Experten erkundigt, die es wissen müssen: «Sonnencrèmen sind grundsätzlich eine individuelle Sache, abhängig von Produktqualität und Schutzfaktor. DIE beste oder eben geeignetste Crème gibt es also nicht – sie ist abhängig von Hauttyp, Alter, Aktivität und Umgebung», erklärt Samantha Megel, Apothekerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse.

Und wie sehen das die Fachleute an der Verkaufsfront, die die Menschen tagtäglich in Sachen korrekte Anwendung von Sonnencrème beraten?

Hierfür befragten wir drei Spezialistinnen und Spezialisten, die es wissen müssen. Zum Beispiel Andrea Robbi von der Bahnhof Apotheke in Langnau. «Jede Haut ist einzigartig. Aus diesem Grund lohnt sich eine persönliche Beratung in der Apotheke. Wir können mithelfen, herauszufinden, welches die richtige Sonnencrème für jede einzelne Person ist», erklärt der Apotheker.

Sonnencrèmen und ihre Anwendung – das kann ganz schön komplex sein – vor allem wenn man bedenkt, welche verschiedenen Umstände entscheidend sind.

Dazu Daniela Grossniklaus von der Apotheke Dr. Portmann in Interlaken. «Ein guter Sonnenschutz beginnt schon vor dem Sonnenbad: Am besten die Sonnencrème etwa 20 Minuten vorher auftragen und gut einziehen lassen.»

Sonnencrèmenmarken gibt es wie Sand am Meer. Wichtig ist einerseits, dass man sich die Produktbeschreibung genau ansieht – und andererseits auch beraten lässt.

Ganz besonders auch, wenn es um Sonnenschutz für Kinder geht: «Kinderhaut ist besonders empfindlich. Wir empfehlen Sonnencrèmen mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) und ohne hormonaktive oder allergene Inhaltsstoffe. Wichtig ist zudem, die Kinder alle zwei Stunden sowie nach jedem Baden oder starkem Schwitzen erneut einzucremen – auch wenn wasserfeste Produkte verwendet werden.»

Natürlich sind das nur drei Beispiele, worauf man beim Kauf von Sonnencrèmen alles achten muss. Dazu kommen Themen wie die richtige Anwendung beim Sport, in den Bergen, am Meer, die Vor- und Nachbehandlung oder die richtige Anwendung bei Hautallergien oder bei anderen Hauterkrankungen.

«Über all diese Themen wissen die Fachleute in den Apotheken Bescheid. Sie sind die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, wenn es um das Thema Sonnenschutz geht. Sie beraten kompetent, persönlich und passgenau», weiss Eva von Wartburg – selbst Apothekerin und Expertin für pharmazeutische Projekte beim Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse.

Sie empfiehlt: «Sonnenschutz gehört auch in die tägliche Pflegeroutine – nicht nur an Strandtagen. Besonders Gesicht, Hals und Hände sollten konsequent geschützt werden. Und sollte es trotz allem doch einmal zu einem Sonnenbrand kommen, ist auch hier der Gang in die Apotheke die richtige Entscheidung.»

• Wichtig ist, die Sonnencrème reichlich und regelmässig aufzutragen. Ein hoher Schutz nützt wenig, wenn zu sparsam gecremt wird.

• Im Alltag wird oft vergessen, dass auch im Schatten oder bei bewölktem Himmel UV-Strahlung wirkt – guter Sonnenschutz ist also nicht nur für den Strandurlaub wichtig.

• Moderne Sonnencrèmen bieten neben UV-Schutz auch Pflege für die Haut – zum Beispiel durch feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe oder Antioxidantien.

• Bei sportlicher Aktivität sollte die Sonnencrème besonders schweiss- und wasserresistent sein – und etwa 20 Minuten vor dem Start aufgetragen werden.

• Sportler vergessen oft Körperstellen wie Ohren, Nacken und Hände – dabei sind diese Bereiche besonders exponiert und sollten gründlich geschützt werden.

• In den Bergen verstärkt sich die UV-Strahlung pro 1000 Höhenmeter um etwa 10 bis 15 Prozent – deshalb ist ein besonders hoher Lichtschutzfaktor Pflicht.

• Am Meer reflektiert das Wasser das Sonnenlicht – ein doppelt intensiver Schutz ist nötig. Am besten wasserfeste Sonnencrèmen und regelmässiges Nachcremen einplanen.

• Nach einem Tag an der Sonne braucht die Haut Feuchtigkeit und Beruhigung. After-Sun-Produkte mit Aloe Vera oder Panthenol helfen, die Hautregeneration zu unterstützen.

• Menschen mit Sonnenallergie oder empfindlicher Haut sollten auf parfümfreie, hypoallergene Sonnencrèmen setzen – wir beraten hier individuell.

• Mineralische Filter können für Allergiker oft besser verträglich sein als chemische UV-Filter – je nach Hauttyp finden wir die optimale Lösung.

Sonnencreme und Make-up:

• Wer Make-up trägt, sollte zuerst eine gut einziehende Sonnencrème auftragen. Danach kann Foundation oder Puder folgen – idealerweise mit zusätzlichem UV-Schutz.

Sonnencreme und Anti-Aging:

• Sonnenschutz ist die wirksamste Anti-Aging-Massnahme überhaupt. UV-Strahlung ist der Hauptgrund für frühzeitige Hautalterung.